Nach der Auswahlentscheidung des Generalinspekteurs kommt der Beschaffungsprozess für die zwei neuen Flottentanker der Marine voran. Die Schiffe sollen für ihre Aufgabe als Tanker mit einem Doppelhüllenrumpf nach neusten internationalen Anforderungen gebaut werden.
Die zwei neuen Flottentanker des Typs 707 sollen bei einer Verdrängung von 20.000 Tonnen über 15.000 Tonnen Treibstoff abgeben können. Mit über 20 Knoten können sie mit den zu betankenden Schiffen (z.B. Fregatten) besser mithalten als ihre Vorgänger. Damit die neuen Schiffe die gleichen Häfen nutzen können, wurde der Tiefgang auf acht Meter begrenzt, wodurch die Länge auf 170 Meter und die Breite auf 24 Meter anwuchs. Nach Angaben der Marine soll es für die zwei neuen Betriebsstofftanker der Klasse 707 drei zivile Besatzungen à 42 Mann geben. Zusätzlich können die Schiffe noch bis zu 30 weitere Kojen für Personal/ Bordeinsatzkomponente zur Verfügung stellen. Die neuen Schiffe sollen ab 2024 verfügbar sein und über die 2050er Jahre hinaus in Dienst stehen.
Nachfolge für #RHOEN und #SPESSART nimmt Gestalt an. Die Auswahlentscheidung ist getroffen. Ab 2024 sollen 2 neue Doppelhüllentanker (ca. 20.000 t) die dann 50 Jahre alten Tanker ersetzen. #Marine unterstützt das #BAAINBw massiv mit Personal. Es geht voran. #WIRSINDMARINE
— chiefdeunavy (@chiefdeunavy) July 25, 2019
Die Versorger der Klasse 707 sind etwa gleich groß wie die Einsatzgruppenversorger der Klasse 702, können aber als Spezialisten mehr als doppelt so viel Treibstoff (aber sonst fast nichts) transportieren. Zusammen können sie sicherstellen, dass Deutschland spezifische Verpflichtungen gegenüber der NATO in der Marinelogistik einhalten kann: die Bereitstellung von insgesamt fünf „Logistics Ships Small“ ab 2024 – nämlich über die drei Einsatzgruppenversorger und die zwei Flottentanker der Deutschen Marine.
Die Vorgänger Rhön und Spessart der Klasse 704 sind vor 42 Jahren als gebrauchte Schiffe in Dienst gestellt worden und können jeweils 15.000 Tonnen Treibstoff mit einer Geschwindigkeit von maximal 16 Knoten transportieren. Als Einhüllentanker klassifiziert, entsprechen sie nicht mehr den Zulassungsvorschriften und dürfen nur noch mit Ausnahmeregelungen eingesetzt werden. Zudem waren sie wegen technischer Probleme mehrfach über längere Zeit nicht verfügbar. Sie sollen bis 2024 in Betrieb gehalten werden.
Eine feste Projektgruppe beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) organisiert den Prozess der Beschaffung.
Die groben Kenngrößen, die der Aufforderung zur Abgabe von Angeboten zugrunde liegen werden, sind schon bekannt.
Kenngrössen der Flottentanker
Typ 704 (Rhön-Klasse) | Typ 707 | |
Länge | 130 Meter | 170 Meter |
Breite | 19 Meter | 24 Meter |
Tiefgang | 8 Meter | 8 Meter |
Geschwindigkeit | 16 Knoten | 20 Knoten |
Verdrängung | 14.200 Tonnen | > 20.000 Tonnen |
Betriebsstoffabgabekapazität | 11.500 Tonnen | 15.000 Tonnen |
Containerstellplätze | 2 | 20 |
Besatzung | 42 | 42 |
Gerhard Heiming