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Die jüngste Wahl zum Europäischen Parlament im Mai und die „Friday for Future“-Bewegung haben in Deutschland die Klimaschutzpolitik wieder zu einem Top-Thema auf der politischen Agenda gemacht. Es hatte damit eine Bedeutung, die mitentscheidend für den Wahlausgang war. In dieser Auseinandersetzung wurde der Eindruck vermittelt dass Deutschland so gut wie nichts für den Klimaschutz gemacht habe und neue ambitionierte Klimaschutzziele vereinbaren muss, um das Weltklima zu retten. Dabei werden die konkreten Forderungen der Fridays for Future-Bewegung trotz der allgemeinen Unterstützung führender deutscher Umweltverbände selbst von diesen zumeist nicht politisch mitgetragen.

Während dabei einmal mehr die politische Vorreiterrolle Deutschlands angemahnt wird, wird im Ausland eher eine neue deutsche „Klimahysterie“ konstatiert, die mit überzogenen Weltuntergangsstimmungen begleitet ist und mit dem typisch „deutschen Angst“-Narrativ erklärt wurde. Bereits zu Zeiten des Club-of Rome-Berichts in den 1970er Jahren wurde ein Ressourcenende bis Ende des Jahrhunderts propagiert, was sich als völlig falsch erwies. Die Rede war von einem dramatischen Waldsterben und einem Ozonloch in den darauffolgenden Jahrzehnten. Auch gab es reale Umweltherausforderungen, die durchaus ein schnelles politisches Handeln erforderten, aber sie wurden mit apokalyptischen Endzeitstimmungen versehen, um so einen maximalen Handlungsdruck auf Regierungen zu generieren.

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