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Eine erfolgreiche EU-gemeinsame Sicherheitspolitik benötigt nicht nur funktionierende Kräfte ziviler und militärischer Krisenreaktion, sondern auch umfassende Lagebilder als Entscheidungsgrundlage. Die Nachrichtendienste der Mitgliedstaaten verfügen über ein den Streitkräften vergleichbares, hohes Kooperationspotenzial.

Das Jahr 2019 ist für die EU ein Jahr der Weichenstellungen. Nicht nur die Geschehnisse rund um den Brexit, sondern auch die Europawahl und die ihr folgenden Neubesetzungen des Europäischen Parlamentes und der EU-Kommission werden Auswirkungen auf die künftige gemeinsame Politikgestaltung haben. Unverändert steht Brüssel unter hohem Druck, sichtbare Lösungen für vielfältige tagesaktuelle Herausforderungen finden zu müssen. Den öffentlichen Diskurs um die Fortsetzung des Vergemeinschaftungs- und Europäisierungskurses prägen dabei nicht nur die Befürworter der EU, sondern auch ihre lautstarken Zweifler. Auch wenn sich die Europaskepsis in zahlreichen Mitgliedstaaten zumindest für den Augenblick ein wenig beruhigt zu haben scheint, so ist sie keineswegs verstummt.

Die europäische Sicherheit bildet entgegen dieses Trends eine bemerkenswerte Ausnahme: Auf den Feldern der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) bzw. der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) ist ein weithin akzeptiertes und glaubwürdiges Potenzial für eine noch tiefere Kooperation der Mitgliedstaaten untereinander und mit der EU vorhanden. Das unverändert hochbrisante Sicherheitsumfeld entlang nahezu der gesamten Peripherie der Union fordert unbestreitbar ebenso zum gemeinsamen Handeln auf wie die mitunter klärungsbedürftigen Verhältnisse zu den Großmächten USA und China.

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