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Mit dem traditionellen Brennbeginn am Bremer Lürssen-Standort läutete am 7. Februar 2019 die Arbeitsgemeinschaft K130 (Arge K130), bestehend aus der Fr. Lürssen Werft (Federführung), thyssenkrupp Marine Systems und German Naval Yards Kiel, die Fertigung der ersten von fünf neuen Korvetten (Serie 6 – 10) für die Deutsche Marine ein. Den Brennbeginn, d. h. das Anfahren der Plasmaschneidanlage für den ersten Stahlschnitt, starteten gemeinsam Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause und als Vertreter der Arge K130, Friedrich Lürssen, Geschäftsführer der Lürssen-Gruppe. Beim traditionellen Brennbeginn werden die ersten Stahlteile, die anschließend zu Sektionen verschweißt werden, in einem automatisierten Vorgang geschnitten. Die vorgegebenen Schnittmuster werden zuvor in 3D-Modellen konstuiert und dann digitalisiert in die Fertigung übertragen.

Verteidigungsministerin bezeichnete den Brennbeginn als einen „guten Tag für die Marine“ und als „weiteren Meilenstein auf dem Wachstumskurs unserer Marine und Bundeswehr.“ Nach 25 Jahren der Schrumpfung der Bundeswehr/Marine befinde sie sich seit fünf Jahren auf Wachstumskurs. Die Trendwende Material sei nun auch bei der Marine angekommen. Das sei auch auf die Erhöhung des Verteidigungsetats bzw. des Investitionsvolumens, das sich verfünffacht habe, zurückzuführen. Bis 2031 laufe der Marine pro Jahr ein neues Schiff bzw. Hubschrauber zu. So werde die Fregatte „Baden-Württemberg“ im Sommer 2019 in Dienst gestellt, im Herbst werde der erste neue Hubschrauber „Sea Lion“ auf dem Marinefliegerhorst Nordholz landen, mit Norwegen werden zwei neue U-Boote gebaut und das Mehrzweckkampfschiff MKS180 sei gut auf dem Planungsweg.

Der Inspekteur der Marine betonte, die Marine müsse und werde wachsen. Die fünf neuen Korvetten werden dringend benötigt, um die Deutsche Marine zum richtigen Zeitpunkt später entlasten zu können. Er freue sich, dass mit der Namensgebung Köln, Emden, Karlsruhe, Augsburg und Lübeck die neuen Korvetten einer langen und stolzen Tradition der Marine folgen.

Der am 12. September 2017 vom Bundesamt für Ausrüstung,Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) erteilte Bauauftrag umfasst fünf zusätzliche Korvetten der Klasse K130. Die ersten fünf Einheiten befinden sich seit 2008 im Dienst und haben sich erfolgreich in nationalen und internationalen Einsätzen bewährt. Der Bauvertrag für die neuen Korvetten umfasst neben Konstruktionsleistungen, der Fertigung, der Integration aller Systeme, Geräte und Anlagen auch die notwendigen Land- und Ausbildungsanlagen sowie umfassende Logistik- und Serviceleistungen (technische Dokumentation, Ausbildung der Besatzungen.

Die Arge K130 hat sich beim Bau der neuen Korvetten auf folgende Bauschritte geeinigt: Zwei Vorschiffe werden auf der Lürssen-Werft in Bremen, drei am Kieler Standort der German Naval Yards gefertigt und vorausgerüstet. Die Fertigung der fünf Hinterschiffe erfolgt auf der Wolgaster Peene-Werft. Den als Hochzeitsstoß bezeichneten Zusammenschluss von Vor- und Hinterschiff übernimmt die Lürssen-Tochter Blohm+Voss in Hamburg. Dort werden die ca. 89 m langen Korvetten endausgerüstet, in Betrieb genommen und durchlaufen ihre Funktionsprüfungen und Abnahmen in Abstimmung mit den Fachabteilungen des BAAINBW und der Marine.

Dieter Stockfisch