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Australien und Frankreich, in persona der australische Premierminister Scott Morrison, der australische Verteidigungsminister Christopher Pyne und die französische Verteidigungsministerin Florence Parly unterzeichneten am 11. Februar in Canberra eine strategische Partnerschaft. Konkret geht es um den Vertrag zum Bau der 12 U-Boote der ‚Attack‘-Klasse.

Während der Zeremonie verwies S. Morrison auf das Erneuerungsprogramm der Royal Australian Navy, ein, wie er sich ausdrückte „wagemutiges“ Projekt, an dessen Ende 54 Marineschiffe gebaut bzw. in Auftrag gegeben werden. Es sei das größte Marine-Neubauprogramm aller Nationen, die USA nicht ausgenommen, seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, ein Investment in Höhe von 90 Milliarden AU$, ca. 54 Milliarden Euro. C. Pyne sprach davon, dass Australien nun sein Ziel, 2% des GDP in Verteidigung zu investieren, schon 2020, ein Jahr früher als ursprünglich veranschlagt, erreiche. F. Parly ihrerseits bezeichnete das Abkommen als „deal of the century“.

Mit der Unterschrift vom Montag geht ein zähes Ringen um die Nachfolge der (sechs) australischen ‚Collins‘-Klasse zu Ende. Naval Group konnte sich bei dem ca. 31 Milliarden schweren Geschäft (50 Millionen AU$) gegen japanische, schwedische, spanische und deutsche Konkurrenz durchsetzen. Beobachter vermuten, Gespräche am Rande des G20-Treffens in Argentinien im November 2018 zwischen dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem australischen Premierminister Scott Morrison hätten letztendlich ausschlaggebend gewirkt.

Das erste U-Boot HMAS ‚Attack‘ soll in den frühen 2030er Jahren fertiggestellt sein. Australien verspricht sich ein Know-How-Transfer sowie Arbeitsplatzerhaltung in einer stark gebeutelten Werftenlandschaft – man beziffert ca. 2.500 – 3.000 Arbeitsplätze. Bauwerft wird voraussichtlich Osborne South Australia, Adelaide. 169 australische Zulieferer wurden für das Programm mit der Naval Group Australia (in Adelaide ansässig) vorqualifiziert.

Hans Uwe Mergener