Seit dem russischen Angriff steht Deutschland der Ukraine zur Seite. Generalmajor Olaf Rohde koordiniert die Ausbildungsgänge, die zum militärischen Unterstützungspaket gehören. Im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt Rohde, welche Fähigkeiten die Ukraine im vierten Kriegsjahr anfragt, wie die Bundeswehr mit weniger erfahrenen Soldaten umgeht und warum sie davon abrät, persönliche Beziehungen zu den Menschen aufzubauen.
ES&T: Herr General, gemessen an der Zahl der eingebundenen Kräfte führen Sie die umfangreichste Mission der Bundeswehr. Warum arbeiten Sie mit Ihrem Team noch immer in einem Containergebäude?
Rohde: Das war vor meiner Zeit. Möglicherweise hätte man auch ein festes Gebäude nehmen können. Aber darin müssten ja auch bestimmte Funktionalitäten vorhanden sein. Es handelt sich bei unserem Ausbildungsprojekt für die ukrainischen Streitkräfte um eine mandatierte Aufgabe, wie das bei Einsätzen üblich ist. Das Mandat läuft noch bis Ende nächsten Jahres. Es wirkt vielleicht alles etwas provisorisch, aber wir vermissen hier nichts. Wir haben in unserem multinationalen Stab eine sehr gute Arbeitsatmosphäre.
ES&T: Sie tragen seit November 2024 die Verantwortung für das Special Training (ST-C) hier in Strausberg. Wie haben Sie sich persönlich auf Ihre Aufgabe vorbereitet?
Rohde: Meine Vorbereitungszeit war ziemlich kurz. Ich bin seit Oktober vergangenen Jahres der Kommandeur des Ausbildungskommandos in Leipzig. Mir war vorher bereits klar, dass ich auch die Aufgabe im ST-C übernehme. Im Wesentlichen habe ich mich durch die intern regelmäßig verfügbaren Lagefortschreibungen und die Berichterstattung in den Medien vorbereitet. Und ich bin natürlich mit meinem militärischen und sicherheitspolitischen Wissen und Erfahrungsschatz hierhergekommen.
ES&T: Seit Beginn der Mission wurden nach dem jüngsten Stand rund 76.000 Angehörige der AFU, der Armed Forces of Ukraine, für die Verteidigung ihrer Heimat ausgebildet, davon mehr als 21.000 in Deutschland. Im Hauptquartier des Special Training Command in Strausberg sind 13 Nationen eingesetzt. Wie stimmen Sie sich ab?
Rohde: Die Zusammenarbeit in diesem multinationalen Stab funktioniert ausgezeichnet und absolut zielorientiert. Wie in jedem Stab gestaltet der Chef des Stabes das Tagesgeschäft. Ich bin in wöchentlichen Runden oder zu anderen festen Terminen eingebunden, bin an den Ausbildungsorten unterwegs und spreche und meinem Vorgesetzten in Brüssel, dem Leiter des Militärischen Planungs- und Durchführungsstabes der EU. Die Mission EUMAM UA (European Union Military Assistance Mission in Support of Ukraine, Anm. d. Red.) besteht aus zwei militärischen Missionen nebeneinander.
Melden Sie sich unkompliziert zu einem Monatsabo an, um sofort von allen ESUT Digital Vorteilen zu profitieren. Zum Monatsabo
Digital Halbjahresabo
für 33,50 € / 6 Monate
Digital Jahresabo
für 65 € / 12 Monate

Genießen Sie die Premium-Inhalte und weitere Vorteile von ESUT Digital:
- Zugang zu allen Online-Inhalten
- Umfassende Suche im News-Archiv
- Individualisierbarer Newsbereich
- Hintergründe, Analysen und technische Fachartikel komplett und exklusiv aus der Europäischen Sicherheit und Technik und den Wehrtechnischen Reports
- Tagesaktuelle News aus den Rubriken Industrie / Innere Sicherheit / International / Land / Luft / Politik / Rüstung / See / Streitkräfte uvm.














