Der massive Einsatz unbemannter Systeme prägt das Gefechtsbild im Krieg in der Ukraine. Mit dem Konzept der „Drohnenmauer“ und dem Aufbau spezialisierter Einheiten verfolgen die ukrainischen Streitkräfte einen neuartigen Ansatz. Ist sie ein zukunftsweisendes Instrument asymmetrischer Kriegführung oder die Maginot-Linie des 21. Jahrhunderts?

Am 3. März 2025 verkündete der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov den Beginn des Drone-Line-Projektes. Es handelt sich dabei um eine neue militärische Initiative mit dem Ziel, Drohnen noch wirkungsvoller in das Gefecht zu integrieren. Dazu dienen sowohl strukturelle und rüstungstechnische Maßnahmen als auch ein modernes, praxisnahes Einsatzkonzept.

Ein Drohnenpilot bei der Eisatzvorbereitung (Fotos: Mod Ukraine)

Zielaufklärung, Verzögerung, Vernichtung – die taktische Funktion

Die Drohnenmauer ist das Einsatzkonzept für Drohnen auf der taktischen Führungsebene. Es handelt sich dabei um einen Korridor mit einer Tiefe von zehn bis 15 Kilometern vor den eigenen Verteidigungsstellungen. Angreifer werden auf große Entfernung bereits während ihrer Bereitstellung, spätestens jedoch in der Phase der Entfaltung aufgeklärt. Dazu wird