Die schwedische Beschaffungsbehörde FMV hat bei Diehl Defence sieben Feuereinheiten des bodengebundenen Luftverteidigungssystems IRIS-T SLM bestellt, wie das Unternehmen am 25. Juni mitgeteilt hat. Bei einer Pressekonferenz auf der schwedischen Insel Gotland hätten Ministerpräsident Ulf Kristersson und Verteidigungsminister Pål Jonson die Entscheidung bekanntgegeben, schreibt Diehl.

Die Systeme sollen zwischen Mitte 2028 und Mitte 2030 ausgeliefert werden.

Schweden ist nach Angabe von Diehl das jüngste der 24 Länder der European Sky Shield Initiative (ESSI) und das ist das achte Land, das sich für das Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM als Teil seiner bodengebundenen Luftverteidigung entschieden hat. Schweden erwirbt die Systeme im Rahmen eines standardisierten Vertrags für ESSI-Beschaffungen.

Luftverteidigungssysteme IRIS-T SLM sind für die bodengebundenen Luftverteidigung auf mittlere Entfernung ausgelegt. (Foto: Diehl)

Helmut Rauch, CEO von Diehl Defence, würdigte die guten und langjährigen Beziehungen zu den schwedischen Streitkräften. Schweden ist seit Beginn der Entwicklung des Luft-Luft-Flugkörpers IRIS-T in den 1990er Jahren Partnerland und Mitglied des Industriekonsortiums. Im Jahr 2013 beschaffte Schweden bereits IRIS-T SLS für seine Streitkräfte (ESuT berichtete).

Innerhalb des Diehl Defence Produktportfolios ist das System IRIS-T SLM dem Hersteller zufolge auf die Abwehr von Bedrohungen durch gegnerische Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und Drohnen auf eine Distanz von bis zu 40 Kilometern und einer Höhe von 20 Kilometern ausgelegt. Eine IRIS-T SLM Feuereinheit besteht aus den Komponenten Startgerät (Diehl), Radar (Hensoldt) und Gefechtsstand (Software von Airbus Defence and Space) sowie Trägerfahrzeugen (Rheinmetall RMMV). Sie wird durch Unterstützungselemente wie Werkstatt-, Ersatzteil- und Nachladefahrzeuge ergänzt.

Diehl nennt als Merkmale die hohe taktische Mobilität, die Dislozierbarkeit der Startgeräte und die Mehrfachzielbekämpfung bei geringem Personalaufwand. Das System IRIS-T SLM überzeuge durch seine hervorragende Leistungsfähigkeit im operativen Einsatz. Laut Kundenaussagen habe das System eine sehr hohe Trefferquote, sogar in Angriffswellen mit über 12 Zielen.

Seine Bewährungsprobe erlebt das Systeme täglich im ukrainischen Abwehrkampf gegen die russische Aggression. Nach vorliegenden Informationen verfügt die Ukraine über mindestens sechs IRIS-T SLM und sieben IRIS-T SLS.

Deutschland hat im Juni sechs Feuereinheiten IRIS-T SLM bestellt (ESuT berichtete), von denen die erste in der Erprobung ist.

Redaktion / gwh