Die Philippinen und Japan haben am vergangenen Samstag eine gemeinsame Marineübung durchgeführt. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News berichtet, fand das Manöver in einem Teil des südchinesischen Meeres statt, das die Philippinen als Teil ihres Hoheitsgebiets betrachten.
An der Übung westlich der Stadt Masinloc auf der philippinischen Hauptinsel Luzon nahmen die philippinische Lenkwaffenfregatte „Miguel Malvar“ und der Zerstörer „Takanami“ der Japanischen Maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte teil. Die als „Maritime Cooperative Activity“ bezeichnete Übung zielt nach Angaben des philippinischen Militärs darauf ab, die internationale Zusammenarbeit zur Sicherung eines „freien und offenen Indo-Pazifiks“ zu stärken.
Reporter von Kyodo News sowie andere ausgewählte Medienvertreter befanden sich an Bord der Fregatte und beobachteten, wie die beiden Schiffe eine U-Boot-Abwehrübung durchführten – ein Manöverelement, das bei der ersten derartigen Übung im August des Vorjahres nicht stattgefunden hatte.
„Der Geist der Freundschaft und des gegenseitigen Respekts unserer Seestreitkräfte bleibt entscheidend für die Förderung von Frieden, Stabilität und maritimer Sicherheit in der Region“, so Kapitän Paul Michael Hechanova, Kommandant der „Miguel Malvar“, in einer Botschaft an die „Takanami“.
Während des Manövers wurden zwei Schiffe der chinesischen Marine aus der Ferne gesichtet, es kam jedoch zu keinen Funkwarnungen oder sonstigen Zwischenfällen.
Der Hintergrund der Übung sind wiederholte Verletzungen der ausschließlichen Wirtschaftszone der Philippinen durch chinesische Schiffe. China ignoriert ein Urteil des Ständigen Schiedshofs in Den Haag aus dem Jahr 2016, das die weitreichenden chinesischen Ansprüche auf fast das gesamte Südchinesische Meer für ungültig erklärte. Zur Vertiefung ihrer sicherheitspolitischen Zusammenarbeit unterzeichneten Japan und die Philippinen im Juli letzten Jahres ein Abkommen über gegenseitigen Zugang (Reciprocal Access Agreement, RAA), das gemeinsame Übungen und Katastrophenhilfeeinsätze erleichtern soll.
Jannis Düngemann