Am Sonntag, den 15. Juni, hat die Bundeswehr den scheidenden Oberbefehlshaber der NATO in Europa, US-General Christopher G. Cavoli (Jg. 1964), auf dem Paradeplatz im Berliner Bendlerblock mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Cavoli (U.S. Army) war zum 1. Juli 2022 in das Amt des Supreme Allied Commander Europe (SACEUR) berufen worden. Der SACEUR ist immer auch gleichzeitig in Personalunion der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa (COMUSEUCOM).

Laut BMVg ehrte die Bundeswehr mit dieser höchsten Würdigung die „außergewöhnlichen Verdienste (Cavolis) für das Bündnis und die enge Partnerschaft zwischen Deutschland und den USA.“ Gerade seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump am 20 Januar gelten die deutsch-amerikanischen Beziehungen als besonders pflegebedürftig. Als Nachfolger Cavolis ist Generalleutnant Alexus G. Grynkewich (U.S. Air Force) nominiert worden (ESuT berichtete).

Großer Zapfenstreich für den scheidenden SACEUR (v.l.n.r.): General Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr, General Christopher G. Cavoli, SACEUR, und Minister Boris Pistorius. (Foto: Bundeswehr, Christoph Kassette)

Manfred-Wörner-Medaille

Verteidigungsminister Boris Pistorius verlieh Cavoli zu dessen Verabschiedung im Gästekasino des Berliner BMVg die Manfred-Wörner-Medaille 2025. Benannt ist diese Auszeichnung nach dem früheren deutschen Verteidigungsminister und späteren NATO-Generalsekretär Manfred Wörner (1934-1994). Verliehen wird sie an Persönlichkeiten, die sich in „besonderer Weise um Frieden und Freiheit in Europa verdient gemacht haben.“

Verteidigungsminister Boris Pistorius verleiht US-General Christopher G. Cavoli die Manfred-Wörner-Medaille 2025. (Foto: Bundeswehr, Christoph Kassette)

Cavolis Herz, so Minister Pistorius in seiner Laudatio, schlage für die transatlantische Partnerschaft und der US-General sei stets fest entschlossen gewesen, diese feste Bindung zu verteidigen. Der scheidende NATO-Oberbefehlshaber in Europa betonte in seinen Dankesworten, dass Deutschland nunmehr bereit sei, künftig deutlich mehr in Verteidigung und damit in die Atlantische Allianz zu investieren. Er, Cavoli, sei sicher, dass das Bündnis auch in Zukunft gemeinsam immer stärker werde.

Dr. Gerd Portugall