Wie das Verteidigungsministerium in London berichtet, ist am 2. Mai die neueste Drohne (UAS) der Royal Air Force (RAF) vom Typ „Storm Shroud“ in der 216. Staffel auf dem Luftwaffenstützpunkt Waddington im Osten Englands in Dienst gestellt worden. Produziert von dem portugiesisch-britischen Drohnenhersteller Tekever, sind die unbemannten Fluggeräte mit dem Störsystem „Brite Storm“ von Leonardo UK ausgerüstet. Als „remote Carriers“ sollen die „Storm Shrouds“ bemannte Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter „Typhoon“ und F-35B „Lightning II“ bei frontnahen Einsätzen schützend begleiten. Erstmalig, so das Ministry of Defence, würde die RAF über „Autonomous Collaborative Platforms“ (ACPs) als Spitzen-EloKa (elektronische Kampfführung) verfügen, ohne dafür bemannte Plattformen einsetzen zu müssen.
Foto: RAF, Thomas Barnard
Da Drohnen eine entscheidende Rolle im russischen Angriffs- und Vernichtungskrieg gegen die Ukraine spielen, profitieren auch die britischen Streitkräfte von den Erfahrungen auf dem dortigen Schlachtfeld. So kommen daselbst Tekever-Drohnen vom Typ AR3 als autonome kleine UAS für mittlere Reichweite sowie AR5 als satellitengestützte UAS für mittlere und große Reichweiten zum Einsatz. Insgesamt kommen die Tekever-Drohnen auf mehr als 10.000 Flugstunden in der Ukraine. „Zusammen mit unseren Verbündeten“, so Premierminister Sir Keir Starmer aus diesem Anlass, „handelt diese Regierung mit Kühnheit, um sich Putin entgegenzustellen und die Sicherheit Großbritanniens und Europas schonungslos zu schützen.“
Ursprünglich hat die RAF 19 Millionen Pfund Sterling (22,4 Millionen Euro) in das neue Drohnenprojekt gesteckt. Damit wurden 200 Hochwert-Arbeitsplätze an verschiedenen Standorten in Großbritannien geschaffen. Nun hat Tekever in diesem Zusammenhang angekündigt, 400 Millionen Pfund Sterling (471,9 Millionen Euro) in den nächsten fünf Jahren im Vereinigten Königreich investieren zu wollen. Damit sollen 1.000 weitere Hightech-Jobs in UK entstehen.
Dr. Gerd Portugall