Wie gelingt ein gerechter Frieden in der Ukraine? Die finnische Außenministerin Elina Valtonen hat dazu genaue Vorstellungen. Während eines Gesprächs an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik erklärte sie zudem die außergewöhnlich hohe Wehrbereitschaft ihrer Landsleute.

Berlin. So klar wie selten zuvor haben die Europäer jüngst ihre Solidarität für die Ukraine gezeigt. Dem von Russland angegriffenen Land einen gerechten Frieden zu ermöglichen, sei „die moralische Aufgabe unserer Generation“, sagte die finnische Außenministerin Elina Valtonen am Mittwoch (14. Mai) in Berlin. „Die Strategie, die wir in Europa als Koalition der Willigen eingeschlagen haben, ist genau die richtige“, erklärte Valtonen. Dazu gehöre die militärische Unterstützung der Ukraine, die wirtschaftliche Schwächung Russlands und die Stärkung der europäischen Verteidigung. „Diese Strategie ist die einzige, die zu einem haltbaren Frieden führt.“

Valtonen sieht Europa an einem geopolitischen Wendepunkt. „Unsere Welt, wie wir sie kennen, ist in Aufruhr – sie existiert als solche nicht mehr“, sagte die Ministerin an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS). Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe Stabilität und Sicherheit in Europa zerstört. „Auch unsere transatlantischen Beziehungen haben sich grundlegend geändert.“

Wegen der russischen Aggression hat sich Finnland der NATO angeschlossen

Finnlands Außenministerin hob beim „Sicherheitspolitischen Gespräch“ mit BAKS-Präsident Wolf-Jürgen Stahl die europäischen Werte hervor. Europa habe alles, was es in einer solidarischen und freiheitlichen Lebensgemeinschaft brauche. „Wir dürfen und werden uns nicht kleinreden lassen.“ Demokratien verfügten über all jene Werte, „von denen Autokratien nur träumen können“.