Print Friendly, PDF & Email

Der finnische Rüstungskonzern Patria erhält ab 1. Juni ein neues Betriebsmodell. Das Unternehmen will besser auf die stark steigende Nachfrage und das sich ständig verändernde Umfeld reagieren können, teilte Patria am 24. April mit. Demnach ist das neue Betriebsmodell nach betriebsinternen Abstimmungen auch mit den Personalgruppen beschlossen worden.

Patria nennt als wichtigste strategische Faktoren u.a. die beträchtliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf nationaler und EU-Ebene, den starken Anstieg der Nachfrage nach Verteidigungslösungen und -ausrüstung, die Bedeutung der territorialen und arktischen Verteidigung und die Entwicklung der europäischen Verteidigung durch die NATO-Mitgliedschaft Finnlands und Schwedens.

In Zukunft will Patria seine Aktivitäten auf drei zentrale Geschäftsbereiche mit Gewinnverantwortung zu konzentrieren:

  • Geschützte Mobilität: verantwortlich für den Verkauf von Neufahrzeugen sowie für deren Angebot und Auslieferung.
  • Abwehr und Waffensysteme: verantwortlich für Waffensysteme, Produkte zur Luftüberwachung und Drohnen sowie deren Vertrieb, Angebot und Lieferung.
  • Unterstützung: u.a. zuständig für Lifecycle Support und Softwareprodukte sowie deren Vertrieb, Angebot und Auslieferung. Darüber hinaus ist dieser Bereich für die strategische Partnerschaft mit den finnischen Streitkräften und das Behördengeschäft von Patria zuständig.

Die Veränderungen werden ab 1. Juni umgesetzt. Betroffen sind rund 400 Personen, denen neue Stellen angeboten werden. Patria geht davon aus, dass insgesamt schon in diesem Jahr die Mitarbeiterzahl deutlich zunehmen wird.

Die neue Organisation und die Ernennungen bei Patria sollen schrittweise bekannt gegeben werden. Das neue Managementteam der Gruppe wurde jetzt ernannt und wird in seiner Zusammensetzung am 1. Juni 2025 antreten. Die folgenden Mitglieder des Group Management Teams werden an den Präsidenten und CEO von Patria, Esa Rautalinko, berichten:

  • Executive Vice President, Protected Mobility, Jussi Järvinen
  • Executive Vice President, Defence and Weapon Systems, Mikko Leino
  • Executive Vice President, Sustainment Solutions, Pekka Ruutu
  • Executive Vice President, Sales and Marketing, Chief Program Officer, F-35, Petri Hepola
  • Chief Financial Officer Päivi Lindqvist
  • Chief Human Resources Officer Leena Orpo
  • Chief Legal Officer Ara Haikarainen
  • Executive Vice President, Strategic Programs, Kari Renko

Bei der Bekanntgabe des neuen Betriebsmodells bedankte sich Rautalinko bei allen Mitarbeitern von Patria für die sehr konstruktiven, wohlwollenden und schnell durchgeführten Veränderungsverhandlungen. „Jetzt können wir uns voll und ganz auf die Umsetzung des neuen Betriebsmodells und die Umsetzung unserer Strategie konzentrieren. Der rasche Wandel in unserem Geschäftsumfeld bietet uns enorme Wachstumschancen, auf die wir noch effizienter reagieren müssen“, so Rautalinko wörtlich.

Patria ist ein Joint Venture des finnischen Staats (50,1 Prozent) und des norwegischen Rüstungskonzerns Kongsberg Defence & Aerospace (40,9 Prozent). Patria selbst ist zu 50 Prozent am norwegischen Munitionshersteller Nammo beteiligt. Die anderen 50 Prozent hält der norwegische Staat. Diese drei Unternehmen bilden zusammen eine führende nordische Verteidigungspartnerschaft, so Patria.

Zu den bekannten Landsystemen von Patria gehören das Armoured Modular Vehicle AMV, das Mörsersystem NEMO und das Patria 6×6, das als Combat Armoured Vehicle System (CAVS) derzeit in Skandinavien und Deutschland in die Truppe eingeführt wird.

Redaktion / gwh