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Der Hersteller des Bergepanzer M88A2, BAE Systems, hat mit dem polnischen Spezialisten für die Instandsetzung von Kettenfahrzeugen, Wojskowe Zakłady Motoryzacyjne S.A. (WZM) eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen. Damit wird WZM in die Lage versetzt, Wartungs-, Reparatur- und Überholungsarbeiten an M88A2 der polnischen Streitkräfte in eigener Regie durchzuführen.

Technologietransfer vereinbart

Einer Mitteilung von BAE Systems vom 10. April zufolge soll mit der Vereinbarung die Einsatzbereitschaft der M88-Begepanzerflotte der polnischen Landstreitkräfte verbessert werden. Im Rahmen der Vereinbarung werde WZM das geistige Eigentum von BAE Systems für die Durchführung von Wartungs-, Reparatur- und Überholungsarbeiten nutzen, um sicherzustellen, dass die M88A2 der polnischen Landstreitkräfte voll einsatzfähig sind, um Berge- und Reparaturarbeiten auf dem Gefechtsfeld durchzuführen.

„Diese Beziehung ermöglicht die rechtzeitige Instandhaltung wichtiger Bergungsfahrzeuge und unterstützt die Bemühungen der polnischen Regierung, ihre industrielle Basis im Verteidigungsbereich zu stärken und die lokale Wirtschaft zu fördern“, sagte Dean Medland, Vice President of Sustainment & International Programs bei BAE Systems.

Der Vertrag über den Technologietransfer zum Betrieb des M88A2 ist Teil der Maßnahmen von WZM SA zum Aufbau eines nationalen Industriepotenzials für die logistische Unterstützung amerikanischer Kettenfahrzeuge. Ziel ist die Etablierung eines regionalen Kompetenzzentrums, das die Einsatzbereitschaft dieser Systeme – auch im Kontext anderer in Europa stationierter US- und NATO-Streitkräfte – technisch und logistisch absichern kann.

Die Bergepanzer M88A2 des polnischen Heeres können bei WZM im Kompetenzzentrum gewartet und instandgesetzt werden. (Foto: BAE Systems)

Technische Beschreibung M88A2

Der Bergepanzer M88A2 Hercules ist 1997 als Nachfolger des aus den 1960er Jahren stammenden M88A1in die Truppe eingeführt worden. Er ist seitdem laufend technisch verbessert worden. Die neueste Version M88A3 läuft derzeit der U.S. Army zu (ESuT berichtete).

Mit einem Gefechtsgewicht von 70 Tonnen und einem Antrieb mit 780 kW Leistung ist der Bergepanzer für das Abschleppen von Kettenfahrzeugen bis 70 Tonnen Eigengewicht zertifiziert. Für Bergeaufgaben verfügt er über hydraulische Winden. Die Hauptwinde kann 70 Tonnen Zugkraft im Doppelzug entwickeln, die Hilfswinde drei Tonnen. Kennzeichen des Bergepanzers ist der aufstellbare A-Kranbaum, der bei abgesenktem Schild bis zu 35 Tonnen heben kann. Der Kranbaum ist bei 1,2 m Ausladung etwa 7,5 m hoch. Die Last kann nicht seitlich geschwenkt werden. Auch bei angehobenem Schild – und dann auf sechs Tonnen Last beschränkt – ist exaktes Schwenken nicht möglich.

Regionales Kompetenzzentrum Kampfpanzer

WZM betreibt seit Februar 2024 in Zusammenarbeit mit dem Hersteller des Kampfpanzers Abrams, General Dynamics Land Systems (GDLS), das Regionale Kompetenzzentrum für Kampfpanzer Abrams. Das Zentrum dient nicht nur der Wartung der polnischen M1A2 Abrams, sondern auch der Unterstützung von US-amerikanischen und anderen europäischen Streitkräften, die Abrams-Panzer in der Region betreiben. Dies ermöglicht eine schnellere und kosteneffizientere Instandhaltung, da aufwendige Transporte in die USA entfallen.

Zusätzlich wurden polnische Soldaten speziell für die Wartung der M1A2 SEPv3 Abrams-Panzer ausgebildet, um die Selbstständigkeit und Effizienz der Instandhaltung weiter zu erhöhen.

WZM hat langjährige Erfahrung mit der Instandsetzung von Kampfpanzern. Zum Leistungsspektrum gehören zudem neben den veralteten T-72, PT-91, die Leopard 2A5, die Polen aus deutschen Beständen erworben hat und die K2 Black Panther, die von Hyundai Rotem aus Korea geliefert werden.

Dieser Text wurde teilweise unter Zuhilfenahme von KI erstellt.

Redaktion / gwh