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Wie die Deutsche Marine am 15. April berichtet hat, würden die Sicherheitsvorkehrungen für das Bundeswehr-Kontingent im Südlibanon aufgrund der jüngsten Entwicklungen im Krisengebiet erhöht. So verstärkten jetzt Soldaten des Spezialpionierregiments 164 aus Husum die Unterkünfte des Stabspersonals des Deutschen Einsatzkontingents (DeuEinsKtgt) UNIFIL.

Durch die Wiederaufnahme des Gazakrieges hat sich auch die Sicherheitslage des DeuEinsKtgt UNIFIL verschärft.
(Foto: Bundeswehr, David Joliet)

Zwar war im November des vergangenen Jahres eine Waffenruhe zwischen Israel, dem Libanon und der schiitischen Terrormiliz Hisbollah vereinbart worden. Nachdem jedoch Israel am 18. März mit schweren Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen den Waffenstillstand mit der sunnitischen Terrormiliz Hamas, der seit dem 19. Januar galt, einseitig beendet hat, erfolgen wieder vermehrt Raketenangriffe der Hisbollah auf den jüdischen Staat, gefolgt von israelischen Gegenschlägen.

Rückblick

Nach dem Libanonkrieg zwischen Israel und der Hisbollah vom Sommer 2006 beschloss Deutschland im September desselben Jahres, sich an der UNIFIL-Mission der Vereinten Nationen (United Nations Interim Force in Lebanon) zu beteiligen, die es bereits seit 1978 gibt. Deren Hauptquartier befindet sich von Anfang an in dem Dorf Naqoura an der Südwestspitze des Libanon in unmittelbarer Grenznähe zu Israel.

Die Spezialpioniere aus Husum setzen im UN-Hauptquartier im Südlibanon Betonplatten auf die neu errichteten Streifenfundamente, um die Sicherheit der Schutzräume zu erhöhen.
(Foto: Bundeswehr, Angelo Siefert)

Seit dem Großangriff palästinensischer Milizen auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 herrscht – wieder einmal – Krieg in der Region. Allein zwischen dem 21. Oktober 2023 und dem 20. Februar des vergangenen Jahres registrierte die „Maritime Task Force“ (MTF) bei UNIFIL rund 1.000 Raketen, die von der Hisbollah zur Unterstützung der Palästinenser auf Israel abgeschossen wurden. Im Gegenzug erfolgten rund 8.000 Artillerieschläge und Drohnenangriffe der israelischen Streitkräfte auf den Libanon. Die MTF 448 ist 2006 zur Sicherung der 225 Kilometer langen Seegrenze der Zedern-Republik etabliert worden.

Dr. Gerd Portugall