Am 1. April haben das Operative Führungskommando der Bundeswehr (OpFüKdoBw) und das Unterstützungskommando der Bundeswehr (UstgKdoBw) „ihr volles Aufgabenportfolio wahrgenommen“. Das teilte das Verteidigungsministerium in einer Pressemitteilung mit. Die offizielle Indienststellung des OpFüKdoBw soll demnach am 9. April und die des UstgKdoBw am 29. April erfolgen. Als Reaktion auf die verschärfte Bedrohungslage, hervorgerufen durch den russischen Vernichtungskrieg gegen die gesamte Ukraine, „ermöglichen beide Kommandos operative Führung und Unterstützung aus einer Hand“, so das Ministerium.

Das Operative Führungskommando nimmt demnach „eine zentrale Rolle beim Einsatz der Streitkräfte in der Landes- und Bündnisverteidigung ein.“ In dessen Verantwortung fallen die NATO-Operation „Baltic Sentry“ in der Ostsee als Reaktion auf Angriffe gegen Unterwasser-Infrastruktur von Bündnispartnern, der Operationsplans Deutschland (OPLAN DEU) zur Verteidigung der kritischen Infrastruktur (KRITIS) im Inland sowie die Logistik-Drehscheibe Deutschland im Konflikt- und Kriegsfall. Dazu werden die bisher getrennten Aufgabenbereiche „Führung von Auslandseinsätzen“ und „Territoriale Verteidigung“ zusammengeführt.

Blick in die Operationszentrale des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr.
Foto: Bundeswehr

Unter der truppendienstlichen Führung des UstgKdoBw sollen zur Durchhaltefähigkeit der Bundeswehr die gesamten Unterstützungsfähigkeiten aller Dimensionen zentral bereitgehalten werden. Dazu zählen der Zentrale Sanitätsdienst (ZSanDstBw), die ABC-Abwehr und die Feldjägertruppe einschließlich des ministeriellen Wachbataillons.

Diese Neustrukturierung geht zurück auf den „Osnabrücker Erlass zur Spitzengliederung und Führungsorganisation“, den Verteidigungsminister Boris Pistorius am 30. April des vergangenen Jahres als organisatorischen Ausdruck der Zeitenwende vorgestellt hat. Bis zum 1. Oktober dieses Jahres erfolgt die Auflösung der Dienststellen der bisherigen eigenständigen militärischen Organisationsbereiche Streitkräftebasis und Zentraler Sanitätsdienst.

Dr. Gerd Portugall