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Die Beschaffungskompetenz für Sanitätsmaterial ist vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in die Unterabteilung XIII im Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr verlagert worden. Darüber hat das BAAINBw am 28. März informiert. Ziel ist es, Sanitätsmaterial so zu beschaffen und zu bevorraten, dass in Krise und Krieg das Material in ausreichender Menge und am richtigen Ort verfügbar ist. Der Unterabteilungsleiter XIII nimmt mit seiner Kompetenz im medizinischen Bereich der Bundeswehr die Aufgaben für Beschaffungsprozesse im EinkaufBw als zentraler Bedarfsanforderer für den Sanitätsdienst wahr.

Nachdem die Bundeswehr jahrzehntelang kleiner geworden ist und zur Einsatzarmee wurde, stellte sich plötzlich wieder die Frage nach Lagerhaltung und Eigenherstellung von Sanitätsmaterial. Es fehlte nicht nur Toilettenpapier, sondern, in der Pandemie so essentielle Dinge wie Desinfektionsmittel, Gesichtsschutz und sogenannte Basisarzneimittel. Mit der Fragestellung, welche Produkte wären in Krieg oder Krise plötzlich nicht mehr verfügbar und müssen wieder mehr eingelagert und bevorratet werden, wurden Einkaufssegmente identifiziert, die handelsüblich und marktverfügbar sind. Diese wurden aus dem Rüstungsamt herausgenommen und Dieststellen übergeben, die den Beschaffungsprozess „EinkaufBw“ auch unbürokratischer, schneller und unmittelbarer leisten können.

Auch die Vorratshaltung rückt im Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung wieder mehr in den Fokus. (Foto: Bundeswehr Tobias Koch)

Um den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden, liegt die Beschaffungszuständigkeit in Sachen Vergabe und Vertrag beim Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) als vertragsschließende und vertragshaltende Stelle.

Nicht nur Sanitätsmaterial wurde einer Überprüfung unterzogen, sondern auch andere Segmente, wie Büromaterial, Streusalz, Feuerholz, schreibt das BAAINBw. Klassisches Einkaufsmaterial, Verbrauchsmaterial, welches über den Katalog der Bundeswehr identifiziert, gekauft und anschließend genutzt werde. Material, das keine weitere Betreuung benötige.

Dass Warenkörbe durch das BAAINBw an das BAIUDBw zwecks Beschaffung abgegeben werden, sei nicht neu. Neu sei der Umstand, dass nun ein Warenkorb oder Einkaufssegment übergeben wurde, welches einer fachtechnischen, also medizinischen Betreuung bedarf. Und das bei relevanten Medizingeräten über die gesamte Nutzungsdauer.

Die Bewertung des BAAINBw: Eine enorme Entlastung für das Beschaffungsamt. Die Beschaffungshoheit bei den Menschen, die schlussendlich mit dem Material arbeiten. Eine Win-win-Situation für die gesamte Bundeswehr.

Redaktion / gwh