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Bei seinem Besuch in Deutschland Ende vergangener Woche hat der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov mit Diehl Defence, dem Hersteller der Luftverteidigungssysteme IRIS-T, eine Absichtserklärung unterzeichnet. Das hat das Ministerium am 9. März bekanntgegeben.

Nach Darstellung des Ministeriums auf seiner Webseite wird mit der Vereinbarung der Weg für gemeinsame Industrieprojekte zur Verbesserung der Fähigkeiten der ukrainischen Luftverteidigung geebnet. Außerdem sehe das Memorandum eine Verdreifachung der Lieferungen von Raketen und Luftabwehrsystemen vor.

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov (r.) und ein Diehl-Vertreter nach der Unterzeichnung des Memorandums. (Foto: MoD Ukraine)

Einordung durch die Ukraine

Der Schutz des ukrainischen Luftraums und der Ortschaften habe für das Verteidigungsministerium weiterhin Priorität. Die IRIS-T-Systeme hätten ihre Wirksamkeit als wesentlicher Bestandteil des ukrainischen Luftverteidigungsschildes bereits unter Beweis gestellt.

Umerov dankte Diehl Defence für das Vertrauen und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. „Es ist wichtig, dass führende globale Verteidigungsunternehmen Schritte in Richtung Ukraine unternehmen. Die freie Welt steht zu uns, und gemeinsam schaffen wir neue Möglichkeiten zur Stärkung unserer Verteidigung“, betonte er.

IRIS-T für die Ukraine

Seit Oktober 2022 (ESuT berichtete) hat die Ukraine über die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung insgesamt sechs Luftverteidigungssysteme IRIS-T (SLM/SLS) einschließlich umfangreicher Munitionspakete erhalten. Weitere sechs Systeme stehen unter „in Vorbereitung“ auf der Liste der Bundesregierung über militärische Ausrüstung für die Ukraine.

In der Partnerschaft für IRIS-T SLM ist Diehl Defence der Generalunternehmer und Systemintegrator aller Komponenten; ebenso liefert das Unternehmen das Startgerät und die Flugkörper zu. Hensoldt trägt das Multifunktionsradar TRML-4D bei. Von Airbus stammt die Gefechtsstand-Software IBMS-FC (Integrated Battle Management Software Fire Control). Als Trägerfahrzeuge werden 8×8 HX-Lkw von Rheinmetall verwendet.

Anmerkung

Die aktuellen Ereignisse auf dem Gefechtsfeld in der Ukraine zeigt, wie wichtig eine leistungsfähige Luftverteidigung ist. Die mit dem Memorandum vereinbarte Steigerung der Auslieferungen und die von der Bundesregierung angekündigten Systeme bringen keinen kurzfristigen Effekt. Um dem dringenden Bedarf Rechnung zu tragen, müssen die Partner der Ukraine aus ihren Beständen Systeme bereitstellen, die dann mittelfristig ersetzt werden können.

Gerhard Heiming