Der britische Premierminister Keir Starmer hat am 2. März die Lieferung von mehr als 5.000 Flugabwehrraketen im Wert von 1,6 Milliarden Pfund (umgerechnet 1,9 Milliarden Euro) an die Ukraine angekündigt. Thales UK werde beauftragt, leichte Mehrzweckraketen (Lightweight-Multirole Missiles, LMM) herzustellen und zu liefern.
Der Auftrag soll in Zusammenarbeit mit einem ukrainischen Industriepartner bearbeitet werden. In der Ukraine sollen Abschussvorrichtungen und Führungsfahrzeuge für die Raketen herstellt werden.
Für Thales UK bedeutet dies den bisher größten Auftrag, mit dem die Produktion des LMM verdreifacht wird. 700 Arbeitsplätze werden durch den Auftrag erhalten und 200 neue geschaffen.
Bereits im September 2024 hatte die britische Regierung Thales UK mit der Produktion von 650 LMM-Lenkflugkörpern beauftragt, deren Auslieferung im Dezember 2024 begonnen hat. Damit wurde das Hochfahren der Produktion eingeleitet. Für den neuen Auftrag wurde kein Zeitplan bekanntgegeben.
Technische Angaben
Nach Angaben von Thales ist LMM ein leichter Mehrzweckflugkörper, der von der Schulter gestartet oder auf Systemen zu Lande, zu Wasser und in der Luft integriert und gegen bewegte Ziele in allen Dimensionen eingesetzt werden kann. Der 13 Kilogramm wiegende Flugkörper wird alternativ von einem halbaktiven Laser (Semi-active Laser, SAL), per Infrarot, mit Trägheits- oder Satellitennavigation gesteuert. Sein Feststoffraketentriebwerk beschleunigt den Flugkörper auf bis zu Mach 1,5 und ermöglicht Bekämpfungsreichweiten zwischen 400 und mehr als 6.000 Metern.
Stimmen zum Vertrag
„Indem wir unsere Unterstützung verdoppeln, eng mit den wichtigsten Partnern zusammenarbeiten und sicherstellen, dass die Ukraine eine starke Stimme am Verhandlungstisch hat, glaube ich, dass wir ein starkes, dauerhaftes Abkommen erreichen können, das einen dauerhaften Frieden in der Ukraine schafft,“ sagte Premierminister Keir Starmer.
Verteidigungsminister John Healey, ergänzte: „Mit dieser neuen Vereinbarung wird die eiserne Zusage Großbritanniens eingelöst, die militärische Unterstützung für die Ukraine zu verstärken und gleichzeitig Arbeitsplätze und Wachstum im eigenen Land zu fördern.“
Redaktion / gwh