Im Auftrag der Bundeswehr testet Frequentis ein militärisches Uncrewed Traffic Management (UTM) System, um die Grundlage für die effiziente und sichere Verwaltung im begrenzten Luftraum zu schaffen, teilte das Unternehmen am 24. Februar mit. Damit sollen besatzungslose Luftfahrzeuge (uncrewed aerial vehicles, UAV) sicher in den kontrollierten Luftraum integriert werden können.
„Mit diesem Schritt zur Modernisierung der militärischen Flugsicherung erfüllt die Bundeswehr eine wesentliche Voraussetzung für den sicheren Einsatz von UAV in allen Operationsarten. Dadurch wird die Bundeswehr in die Lage versetzt, den begrenzten Luftraum effizient und sicher zu managen. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Flugsicherung zukunftsfähig zu gestalten und gleichzeitig die Flexibilität und Skalierbarkeit zu gewährleisten, die für den sicheren Betrieb von UAV erforderlich sind“, erklärt Marcel Haar, Geschäftsführer der Frequentis Deutschland GmbH.
Seit Dezember 2024 führt Frequentis nach eigener Angabe gemeinsam mit der Wehrtechnischen Dienstelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr (WTD 61) als erstem militärischen Nutzer intensive Tests durch, bei denen militärische und zivile UAV während des laufenden Flugbetriebs am Standort der WTD 61 integriert werden.
Im Vertrag ist die Bereitstellung, Untersuchung und Erprobung eines digitalen, skalierbaren UTM-Services zur Flugverkehrskontrolle vereinbart. Dieser solle eine koordinierte Luftraumnutzung zwischen den verschiedenen Teilstreitkräften ermöglichen und könne bei Bedarf in die bestehende Infrastruktur der Bundeswehr integriert werden, schreibt Frequentis.
Zum UTM-Service gehören Fluggenehmigungs-, Flugkontroll- und Wetterservices sowie Geo-Awareness und ein Alarmmechanismus. In kritischen Situationen werden die militärischen Fluglotsen in die Lage versetzt, unmittelbar mit dem UAV-Bedienpersonal in Kontakt zu treten. Darüber hinaus sei der UTM-Service Frequentis zufolge entscheidend für das dynamische Luftraummanagement und die taktische Luftraumkoordinierung der militärischen Flugverkehrskontrolle. Er ermögliche zukünftig auch die effiziente Abwehr von gegnerischen oder non-kooperativen UAV, indem er ein einheitliches Luftlagebild an C-UAV-Systeme überträgt. C-UAV (Counter-Unmanned Aerial Vehicle) Systeme sind spezialisierte Technologien zur Erkennung, Verfolgung und Neutralisierung von UAVs, um Bedrohungen im Luftraum zu verhindern.
Die Bundeswehr soll den UTM-Service eigenständig als Service Provider betreiben und allen Luftraumnutzern zur Verfügung stellen. Dies stehe im Einklang mit Konzept der nationalen digitalen Konvergenz, das die Bundeswehr und Frequentis gemeinsam verfolgen, so Frequentis. Mit dieser Initiative treiben die Bundeswehr und Frequentis die Digitalisierung und Modernisierung der militärischen Flugsicherung voran – für mehr Sicherheit, Effizienz und eine zukunftsorientierte Luftraumnutzung.
Redaktion / gwh