Zu den großen Ausstellungsstücken der Xponential Europe in Düsseldorf gehörte der Greyshark von EuroAtlas und EvoLogic. Mit seinen 3,5 Tonnen Gewicht, einer Länge von 6,5 Metern und einem Durchmesser von fast zwei Metern ist das unbemannte Aufklärungs-U-Boot für langsame Aufklärungsfahrten über bis zu 1.100 Seemeilen (2.000 km) und für stationäre Aufklärung ausgelegt.
Der elektrische Antrieb mit Batterien oder Brennstoffzellen ermöglicht geräuscharm eine Marschgeschwindigkeit von zehn Knoten (18 km/h). Aus dem nichtmetallischen, drucklosen Tauchkörper ergibt sich eine geringe magnetische und Sonarsignatur.
Mehrere voneinander unabhängige Navigationssysteme (Trägheitsnavigation INS, Doppler Geschwindigkeitsmessung DVL, Satellitennavigation GNSS und das kombinierte Navigations- und Kommunikationssystem USBL) ermöglichen präzise Navigation und Standortbestimmung. Als Sensoren können ein Sonar mit mehrfachen Keulen, ein Radar mit synthetischer Apertur, LIDAR, ein KI-unterstütztes Kamerasystem sowie ein System zur Kollisionsvermeidung genutzt werden. Die Daten der Sensoren können nach Wahl mit dem oben schon genannten USBL, über taktischen Funk oder per Satellit übermittelt werden. Die Kommunikationsverbindungen dienen auch der Fernsteuerung des Greyshark, dessen Aufgaben aber im Wesentlichen vor Einsatzbeginn programmiert werden.
Der Transport ins Einsatzgebiet erfolgt in einem Standard ISO-Container.
Einsatzszenarien
Der Greyshark kann an günstiger Stelle auf dem Meeresboden stationiert werden und passiv die Umgebung beobachten. Er könnte z.B. den Schiffsverkehr analysieren oder bestimmte Schiffe melden und verfolgen. Bei Bedarf kann der Greyshark seine Position wechseln, um die Überwachung an verschiedenen Stellen zu optimieren.
Der Greyshark kann auch Patrouille fahren und z.B. kritische Infrastruktur (z.B. Pipelines, Kabel, Häfen) kontrollieren oder Minen suchen. Dazu kann der Greyshark allein oder im Schwarm größere Gebiete in bis zu 4.000 Metern Wassertiefe vollständig abscannen.
Mit seinen Sensoren kann der Greyshark die Reichweite der Sensorik von Überwasserschiffen verlängern. Dank leistungsfähiger Kommunikationsverbindungen kann der Greyshark Aufklärungsergebnisse an Überwasserschiffe weitergeben, ohne dass letztere ihre Sensoren aktivieren müssen. Sie können „stumm“ und damit unsichtbar bleiben für gegnerische Aufklärung. Während des Einsatzes meldet Greyshark alle identifizierten Ziele über verschlüsselte Unterwasserkommunikation an andere Greyshark, eigene Schiffe und gegebenenfalls an Situationserkennungssysteme.
Mit künstlicher Intelligenz, Sensorfusion und Innovationen in der Robotik und Brennstoffzellentechnologie wird der Greyshark ein Eckpfeiler der zukünftigen unbemannten Unterwasserverteidigung sein, bewertet EuroAtlas sein System.
gwh