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Das Beschaffungsamt der Bundeswehr , BAAINBw, hat Rheinmetall mit der Herstellung und Lieferung von Ausbildungssimulatoren für die Verteilte Trainingsarchitektur der Marine (VTAM) beauftragt. In einer Mitteilung vom 18. Februar gab Rheinmetall den Wert des im Dezember 2024 unterzeichneten Auftrags im mittleren zweistelligen Millionen Euro-Bereich an.

Die Finanzmittel sind am 18. Dezember 2024 in der letzten Sitzung des Jahres des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages freigegeben worden. VTAM war eines der 38 in der Sitzung genehmigten Vorhaben.

Nach der Beschreibung von Rheinmetall ist VTAM eine vernetzte simulationsbasierte Einsatzausbildungslösung für die Deutsche Marine. Dazu werden Hardware- und Software-Module durch die Rheinmetall Electronic Solutions GmbH an sechs Standorte der Deutschen Marine geliefert und in Betrieb genommen. Mit VTAM werde erstmalig eine Simulation zum Zusammenspiel des äußeren und inneren Gefechts eines Kriegsschiffes (Waffeneinsatz und Schadensbekämpfung) in die Deutsche Marine eingeführt. Damit sollen künftig verschiedenste Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten geschaffen werden, um Besatzungen von Schiffen, Booten und fliegenden Einheiten gemeinsam in einem virtuellen Szenario zu beüben.

Erweiterte Ausbildungslandschaft mit VTAM

Durch die neuen Systeme werde die Vernetzung in den Dimensionen „Simulation“, „Taktische Datenlinks“, „Sprach-Kommunikation“ und „Web Services“ für simulationsbasierte Übungen zwischen sechs Marine-Standorten und zu NATO-Partnern ermöglicht, schreibt Rheinmetall.

Die VTAM-Systeme werden an der Standorten Wilhelmshaven, Rostock-Warnemünde, Bremerhaven, Eckernförde, Kiel und Nordholz installiert. Dort entsteht damit die Möglichkeit, bereits vorhandene oder zukünftige Simulationssysteme und Landanlagen an die Trainingsarchitektur anzubinden und somit die Teilnahme an gemeinsamen Übungsszenarien sicherzustellen.

Zusätzlich ermöglicht das neue System Rheinmetall zufolge an den Stützpunkten Rostock-Warnemünde und Wilhelmshaven die Anbindung von Korvetten und Fregatten, so dass Besatzungen an Bord ebenfalls an gemeinsamen Übungen teilnehmen können. Das im Marineunterstützungskommando Wilhelmshaven beheimatete Distributed Training Center (DTC) soll künftig die technischen Vernetzungen und Übungsabläufe koordinieren und überwachen.

Standorte für die Elemente der VTAM. (Grafik: Rheinmetall)

An den Stützpunkten Rostock-Warnemünde und Wilhelmshaven wird die Übungsteilnahme von Korvetten und Fregatten im Hafen durch Funk- und Taktische Datenlink-Komponenten ermöglicht. Diese „Total Ship Training“ Lösung ist angelehnt an das von Rheinmetall in 2023 gelieferte Naval Mission Training Center für einen Exportkunden, schreibt das Unternehmen. Neben der Simulation sind weitere Kernelemente die Einbindung von Korvetten und Fregatten mittels Funksystemen für Sprachkommunikation sowie Taktischen Datenlinks zum Austausch von Lagebildinformationen. Damit können die Besatzungen mittels ihrer Bordsysteme an einer vernetzten virtuellen Übung teilnehmen.

Über die bereits durch Rheinmetall hergestellte Trainings- und Simulationslandschaft habe VTAM strategische Bedeutung, da nun neben der Schullandschaft insbesondere die Einsatzausbildungszentren an den Stützpunkten durch Rheinmetall ausgestattet werden, um der Deutschen Marine eine durchgängige, vernetzte und moderne Ausbildung und Inübunghaltung zu bieten, so Rheinmetall.

Redaktion / gwh