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Hensoldt entwickelt im Auftrag der Bundeswehr das optische Detektionssystem ODAEON. Der Auftrag vom BAAINBw ist mit 17,6 Millionen Euro dotiert und soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein, teilte Hensoldt am 17. Februar mit.

ESuT hat über sieben Entwicklungsaufträge für die Brückenlösung Leopard 2 berichtet, bei denen neben Feldjustieranlage, 130mm-Munition und Antrieb die Entwicklung die „Optikdetektion“ ein Thema ist.

Ein innovativer Fähigkeitsdemonstrator soll zeigen, wie und dass der Schutz von Kampffahrzeugen durch automatische Erkennung gegnerischer Optiken erhöht wird. Das Produkt mit der Bezeichnung ODAEON soll die Fähigkeit zur automatisierten Aufklärung gegnerischer optischer Systeme auf dem Gefechtsfeld revolutionieren und wird in Zusammenarbeit mit dem BAAINBw entwickelt.

Das Multifunktionale Selbstschutzsystem MUSS ist Ausgangspunkt für die Entwicklung von ODAEON. (Bild: Hensoldt)

Technik des ODAEON

ODAEON basiert auf der bewährten Technologie des Multifunktionalen Selbstschutz-Systems (MUSS) Jammer Head 2 (MJ2), schreibt Hensoldt. Der nächste Schritt in der Entwicklung dieser fortschrittlichen Technologie werde darin bestehen, die Erkennung und Analyse feindlicher Optiken zu ermöglichen. Weitere Schutzfunktionen wie Störung und Blendung können in späteren Entwicklungsstufen hinzugefügt werden. Beim Jamming werden elektro-optische Systeme durch gezielte Störsignale gestört, bei der Blendung werden optische Systeme wie Kameras und Zielerfassungsgeräte mit starken Lichtimpulsen übersättigt. Beide Methoden erhöhen den Schutz von Fahrzeugen, indem sie die gegnerische Aufklärung und Zielerfassung wirksam beeinträchtigen.

(Anmerkung MUSS 2.0 ist in der Bundeswehr für die Schützenpanzer Puma eingeführt.)

Integration in bestehende Systeme

Als Multisensorsystem werde ODAEON in der Serienversion über Schnittstellen zu bestehenden Systemen und weiteren sensorischen Mitteln verfügen, um mögliche Fehlalarme zu reduzieren, so Hensoldt. In einem weiteren Schritt sei die Verschmelzung von ODAEON- und MUSS-Technologien geplant, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten. HENSOLDT verfolgt damit das strategische Ziel, Aufklärung, Situationsbewusstsein und Selbstschutz konsequent zu verbinden, um dem Anwender hochintegrierte Systeme mit entsprechendem Mehrwert zu bieten.

Ziele

Die Entwurfsphase des Projekts hat bereits begonnen, nachdem die erste Kundenabnahme (Concept Review) im Dezember 2024 erfolgreich abgeschlossen wurde.

Ziel der Entwicklung ist ein Demonstrator der Technologiestufe sechs (TRL6, Prototyp in Einsatzumgebung), der ab 2026 vom BAAINBw getestet werden soll. Die innovative Lösung soll es ermöglichen, optische Aufklärungssysteme, wie gegnerische Drohnen und optische Zielerfassungssysteme, in Echtzeit zu erkennen, zu melden, der Besatzung anzuzeigen und so einen entscheidenden Zeitvorteil zu erreichen.

„Mit ODAEON reagieren wir auf eine zentrale Anforderung auf modernen Gefechtsfeldern: Die Fähigkeit, Bedrohungen durch gegnerische optische Systeme frühzeitig zu erkennen und die Besatzungen von Kampffahrzeugen in Echtzeit durch automatisierte Warnsysteme zu schützen“, erklärt Dr. Oliver Rudow, Leiter der Produktlinie ‚Survivability‘ bei HENSOLDT.“

gwh