In einer aktuelle Pressemitteilung hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth am 9. Februar die zentralen Prioritäten des Pentagon für die kommenden Jahre vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen massive Investitionen in den Heimatschutz: Neben der Modernisierung der Strategsichen Nuklearkräfte will das Verteidigungsministerium ein eigenes „Iron Dome“-Raketenabwehrsystem für die USA etablieren. Damit setzt Hegseth einen klaren Fokus auf die nationale Verteidigung – eine Linie, die sich gut in die „Make America Great Again“-Kampagne von Ex-Präsident Donald Trump einfügt.
Auch die angekündigten Reformen zur Effizienzsteigerung und die Bemühungen um eine transparentere Haushaltsführung unterstreichen diesen Kurs.
„Amerikanische Steuerzahler haben ein Recht darauf zu wissen, wie ihr Geld ausgegeben wird“, betonte Hegseth. Das Ziel sei es, erstmals eine saubere Prüfung für das gesamte Verteidigungsministerium zu bestehen.
Ein weiteres zentrales Element ist die neue Department of Government Efficiency, unter der Leitung von Elon Musk, die Möglichkeiten zur Optimierung von Beschaffungsprozessen und zur Reduzierung von Verschwendung erarbeiten soll. Auch dies zeigt, dass Hegseth vorrangig nach innen wirkt und die USA verteidigungspolitisch „fit für die Zukunft“ machen will.
Internationale Sicherheit: Was bedeutet das für die NATO?
Während Hegseth die Investitionen in die eigene Landesverteidigung als Priorität setzt, bleibt die internationale Dimension nicht unberührt. Der Verteidigungsminister wird in dieser Woche nach Brüssel reisen, um am NATO-Verteidigungsministertreffen teilzunehmen. Weitere Stationen seiner Reise sind Polen und Deutschland, wo er sich mit Amtskollegen sowie US-Soldaten vor Ort austauschen will.
Welche Rolle spielt Europa noch für die USA?
Interessant wird dabei sein, welche Themen Hegseth mit seinen NATO-Verbündeten besprechen wird, insbesondere mit seinem polnischen und deutschen Amtskollegen. In der Woche, in der die Münchner Sicherheitskonferenz stattfinden wird, könnte das Engagement der USA in Europa offen in Frage gestellt werden und für heftige Diskussionen bei der Konferenz sorgen. Klar ist bereits heute, dass sich der Fokus der USA mehr und mehr auf den Indo-Pazifik verschiebt, worauf auch jüngste Gespräche mit Australien, Südkorea, den Philippinen und Japan hinweisen. „Wir wollen sicherstellen, dass die Zukunft der Welt frei bleibt“, sagte Hegseth mit Blick auf die geopolitische Rivalität mit China.
America First in der Verteidigungspolitik
Was bleibt hängen? Hegseth setzt mit seinen Reformplänen primär auf eine Stärkung der US-Verteidigung im Inland. Seine Agenda steht ganz im Zeichen von „America First“ – eine Entwicklung, die für NATO-Partner und Europa strategisch von großer Bedeutung sein dürfte. Die kommenden Haushaltspläne für das Fiskaljahr 2026 werden zeigen, wie weit das Pentagon diese ambitionierten Vorhaben umsetzen kann.
Jürgen Fischer