Das Weltraumüberwachungsradar, mit dem das Weltraumkommando der Bundeswehr (WRKBw) in die Lage versetzt werden soll, einen erheblichen Anteil der Satelliten, sowie auch passive Objekte wie Weltraumschrott, präzise zu detektieren und ihre Bahnen kontinuierlich zu verfolgen, wird von dem spanischen Unternehmen Indra geliefert. Indra informierte am 10. Februar über den Vertragsabschluss, über den das BAAINBw am 19. Dezember 2024, dem Tag nach der Zustimmung des Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, berichtet hat (ESuT berichtete).
Indra liefert nach eigener Angabe eine verbesserte Version des S3TSR-Überwachungsradars (Spanish Space Surveillance and Tracking Surveillance Radar), das derzeit in Spanien in Betrieb ist. Das Radar der letzten Generation könne Objekte in niedrigen Umlaufbahnen (Low Earth Orbit, LEO) erkennen. Am Auftrag beteiligt ist die deutsche Tochtergesellschaft Indra in Langen bei Frankfurt.
Das System werde dazu beitragen, die im Einsatz befindlichen Satelliten vor möglichen Zusammenstößen mit Trümmern anderer Missionen zu schützen, die mit hoher Geschwindigkeit unkontrolliert im Orbit kreisen und sie beschädigen oder außer Betrieb setzen könnten. Ein weiter Beitrag zum Schutz ist die Überwachung aller Versuche anderer Satelliten, sich ihnen zu nähern, um ihre Missionen zu gefährden oder Informationen über sie zu sammeln.
Das WRKdoBw wird dieses Weltraumüberwachungsradars betreiben und greift dazu vom Weltraumlagezentrum (WRLageZ) in Uedem aus auf das Radar zu. Die Beschaffung des Weltraumradars ist ein Element des deutschen Programms „L-GUARD“ (LEO – Groundbased Upscaled AESA RaDar), das wiederum Teil des Weltraumüberwachungssystems (SysWRÜbw) ist.
Indra erklärt das Verfahren folgendermaßen: Die durch das Radar erfassten Daten zu Objekten in erdnahen Umlaufbahnen werden katalogisiert und bilden die Basis für die gezielte Nachverfolgung relevanter Objekte. Zu diesem Zweck werden das Indra-Radar und andere im Land verfügbare Sensoren, die ein Sensornetz zur Verbesserung des Weltraumlagebewusstseins bilden, kombiniert eingesetzt.
Das BAAINBw hatte darauf hingewiesen, dass optional die Lieferung eines zweiten Radars vereinbart worden ist.
Redaktion / gwh