Das BAAINBw hat im Dezember 2024 mit Diehl Defence einen Vertrag über die Entwicklung und Serienreifmachung des IRIS-T Block II Lenkflugkörper-Systems geschlossen. Darüber berichtete Diehl am 30. Januar 2025. Der Vertrag sei im IRIS-T Project Management Office (PMO) erarbeitet worden, dem das BAAINBw und Diehl angehören. Das Vorhaben gehört zu den 38 25 Mio Euro-Vorlagen, die der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am 18. Dezember 2024 gebilligt hat.
An der Weiterentwicklung beteiligen sich neben Deutschland als Lead Nation Schweden, Spanien und Italien. Das BAAINBw unterzeichnete den Vertrag somit im Auftrag dieses Konsortiums.
Nach der Beschreibung von Diehl handelt es sich bei IRIS-T (InfraRed Imaging System – Tail/Thrust Vector Controlled) um einen europäischen Luft-Luft-Lenkflugkörper kurzer Reichweite. Der Lenkflugkörper sei in seiner ersten Version unter der Führung von Diehl Defence in Kooperation mit Industrie-Konsortialpartnern aus Schweden, Spanien, Italien, Griechenland und Norwegen entwickelt und produziert worden. Das IRIS-T Projekt reflektiere die Leistungsfähigkeit europäischer Kooperation im Verteidigungssektor und stelle unter Beweis, zu welch exzellenten Entwicklungen die europäische Verteidigungsindustrie fähig ist. Diehl Defence als Hauptauftragnehmer sei im IRIS-T Programm ein Leistungsträger, der in seiner Führungsrolle maßgeblich an der weiteren Entwicklung des Lenkflugkörpers beteiligt ist und weiterhin sein wird.
Nach Angabe von Diehl sind seit der Einführung des Lenkflugkörpers 2005 mehr als 5.000 Lenkflugkörper an 13 Nationen ausgeliefert worden und dort im Einsatz. IRIS-T zählt zur Standardbewaffnung des Eurofighter/Typhoons und Gripen und ist in den Plattformen F-16, Tornado, EF-18, KF-21 und F-5E integriert. Neben der Abwehr gegnerischer Kampfflugzeuge können auch angreifende Luft-Luft- sowie Boden-Luft-Flugkörper bekämpft werden. Selbst Angriffe von hinten kann der Pilot mit IRIS-T erfolgreich abwehren, ohne den Kurs des eigenen Flugzeugs ändern zu müssen.
Über das Finanzvolumen und den Zeitplan machte Diehl keine Angaben.
Redaktion / gwh