Ein europäisches Konsortium hat unter der Führung des belgischen Handwaffen-Systemhauses FN Herstal das Projekt SAAT (Small Arms Ammunition Technologies) begonnen. Das gab das Lütticher Unternehmen am 6. Januar 2025 in einer Pressemitteilung bekannt.
Das SAAT-Projekt zielt darauf ab, einen gemeinsamen Standard für Handwaffenmunition in Europa zu etablieren, um die Interoperabilität zu verbessern und die strategische Autonomie und Souveränität Europas im Verteidigungsbereich zu stärken. Die vier Jahre lange Initiative wird von FN koordiniert und von einem europäischen Konsortium aus Verteidigungsunternehmen, Forschungsorganisationen und Verteidigungsministerien aus neun Ländern durchgeführt.
Kick-off in Lüttich
Bereits Mitte Dezember fand in Lüttich, dem Hauptsitz von FN, das Kick-off-Meeting statt. Dabei legten Vertreter der neun teilnehmenden Länder – Belgien, die Tschechische Republik, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Schweden und die Schweiz – die Projektleitung fest und schufen die Grundlage für die Zusammenarbeit. Die Hauptziele des SAAT-Projekts umfassen:
- Definition der Anforderungen an die Wirksamkeit von Handwaffenmunition gegen aktuelle und zukünftige Bedrohungen;
- Definition des aktuellen Stands der Technik bei Munitionstechnologien für Handwaffen in Bezug auf Projektil, Treibladung, Patronenhülse und Interaktion mit der Waffe,
- Entwicklung eines optimierten Prototyps eines Handwaffenprojektils und
Beitrag zur Optimierung von Munitionskomponententechnologien.
FN Herstal koordiniert SAAT.
18 Partner für SAAT
Das mit einem Budget von 8,3 Millionen Euro ausgestattete SAAT-Projekt bringt 18 europäische Partner zusammen – große Hersteller, Klein- und mittelständische Unternehmen, Forschungsinstitute und nationale Verteidigungsbehörden –, die alle führendes Fachwissen in ihren jeweiligen Bereichen mitbringen.
Zu den Teilnehmern aus der Industrie gehören Beretta (Italien), CZUB (Tschechische Republik), Eurenco (Belgien und Schweden), Fiocchi Munizioni (Italien), FN Herstal (Belgien, als Projektkoordinator), Mesko (Polen), Nammo (Norwegen und Schweden), Nobel Sport (Frankreich) und Swiss P Defence (Schweiz). Zu den Forschungsorganisationen, die dem Konsortium angehören, gehören Armasuisse (Schweiz), DGA Techniques Terrestres (Frankreich), FFI (Norwegen), FOI (Schweden), RMA (Königliche Militärakademie Belgien), TNO (Niederlande) und WAT (Militärische Technische Universität, Polen).
Innovative Munitionslösungen angestrebt
Diese vielfältige Partnerschaft unterstreicht das Engagement der europäischen Nationen für die Förderung von Innovation und Zusammenarbeit im Bereich militärischer Handfeuerwaffen und Munition.
„Dieses Kick-off-Meeting ist der erste Schritt auf einem ehrgeizigen Weg zur Entwicklung innovativer Munitionslösungen für die europäischen Verteidigungskräfte“, so Jonas Granberg, Projektbeauftragter für Munitionstechnologie bei der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA). “Durch die Zusammenführung von Fachwissen aus ganz Europa wird SAAT praktische, effektive und zukunftsorientierte Lösungen liefern, die den Herausforderungen von heute und morgen gerecht werden.“
Redaktion / sab / ww