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Unter der Überschrift „Was 2025 außenpolitisch wichtig ist“ wirft das Auswärtiges Amt (AA) auf seiner Homepage einen Ausblick auf das kommende Jahr. Viele Themen aus 2024, so das Ministerium, würden auch im kommenden Jahr relevant sein.

An erster Stelle wird hier der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine genannt. Seit 2022 habe die Bundesregierung mehr als 37 Milliarden Euro für bilaterale Unterstützungsleistungen zur Verfügung gestellt. Schließlich könne es einen „nachhaltigen Frieden nur mit einer starken Ukraine geben.“ Zugleich arbeite das AA gemeinsam mit seinen Partnern „seit Langem mit aller Kraft für eine diplomatische Friedenslösung.“

Die Ukraine kämpft im russischen Vernichtungskrieg um ihr physisches Überleben.
(Foto1 Ministry of Defence of Ukraine)

An zweiter Stelle wird der Gazakrieg aufgeführt. Deutschland unterstütze mit insgesamt mehr als 360 Millionen Euro an humanitärer Hilfe die leidgeprüfte Bevölkerung des Gazastreifens. „Nur eine verhandelte Zweistaatenlösung“ könne dazu führen, dass Israelis und Palästinenser „dauerhaft in Frieden und Sicherheit leben können.“ Diese Perspektive dürfe 2025 nicht aus dem Blick geraten – zumal sich unter den von der Terrormiliz Hamas immer noch entführten Geiseln auch Deutsche befänden.

Daneben gebe es Konflikte, die kaum mediale Beachtung fänden. Als Beispiel wird hier der Bürgerkrieg im Sudan erwähnt. Dort vollziehe sich „die derzeit größte humanitäre Katastrophe und Vertreibungskrise weltweit.“ Mehr als die Hälfte der knapp 50 Millionen Einwohner litten dort Hunger und seien auf auswärtige Hilfe angewiesen.

Schließlich gebe es auch neuere Entwicklungen, die für das kommende Jahr von Bedeutung sein dürften. Dazu zählt der Wahlsieg von Donald Trump vom 5. November in den USA sowie der Sturz des Assad-Regimes in Syrien vom 8. Dezember. Deutschland werde „auch für die künftige amerikanische Regierung ein enger und verlässlicher Verbündeter sein.“ Spannender dürfte jedoch die Frage sein, ob auch die nächste Trump-Administration ein enger und verlässlicher Verbündeter Deutschlands und der NATO sein werde.

Ein Kriegsende ist noch nicht absehbar: Israelische Soldaten durchkämmen den Gazastreifen auf der Suche nach Hamas-Terroristen.
(Foto: Israel Defense Forces)

Weltweit im Einsatz

Rund 65 Millionen Deutsche verreisten pro Jahr – davon fänden rund 78 Prozent der Reisen im Ausland statt. Das Auswärtige Amt unterhalte deshalb mit 225 Auslandsvertretungen und 333 Honorarkonsuln weltweit ein enges Netzwerk, um Deutschen in Not helfen zu können.

Dr. Gerd Portugall