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Alle Jahre wieder… kommt nicht nur das Christkind, sondern auch die Weihnachtsstudie der Universität der Bundeswehr München. Und was die Forschenden dieses Jahr herausgefunden haben, ist ein wahres Fest für Statistikfreunde und Festtagskritiker gleichermaßen. Denn wenn die Deutschen eines können, dann Weihnachten organisieren – und dabei so herrlich widersprüchlich sein.

Geld oder Liebe? Die Qual der Wahl beim Schenken
Während Prof. Philipp A. Rauschnabel warnt, dass Geldgeschenke schnell verpuffen, bleibt es trotzdem einer der beliebtesten Wünsche der Deutschen. Vielleicht, weil man dann doch lieber das kauft, was man wirklich will. Traditionelle Geschenke wie Selbstgebasteltes stehen ebenfalls hoch im Kurs – wobei unklar bleibt, ob diese wirklich gewünscht oder nur höflich akzeptiert werden.

Der Einkaufsbummel ist wieder in Mode: Immerhin 32 % der Befragten bevorzugen den stationären Handel, wahrscheinlich um endlich die berüchtigten Weihnachtsmärkte zu meiden, wo man Glühweinpreise in Höhe eines guten Bordeaux bezahlen muss.

„Last Christmas“ oder der Soundtrack zur Scheidung?
Ein Blick auf die Weihnachtsmusik zeigt, wie gespalten die Nation ist. Während Frauen „Last Christmas“ lieben, kriegen Männer davon die Krise. Da hilft nur eines: Chris Reas „Driving Home for Christmas“. Unangefochten auf Platz eins, vermutlich, weil niemand mehr Weihnachtslieder hören will, wenn er auf der Autobahn im Stau steht.

Besinnlichkeit? Ja, aber bitte ohne Druck!
Überraschend: Die Deutschen scheinen Weihnachten entspannter anzugehen, als man glaubt. Nur 16 % fühlen sich gezwungen, festliche Stimmung zu erzeugen. Stattdessen dominieren Klassiker wie Zeit mit den Liebsten, Ruhe und gutes Essen die Feiertage. Die schlechte Nachricht für die Kirchen: Weihnachtsgottesdienste landen abgeschlagen auf den hinteren Plätzen, und auch das Wissen rund um Weihnachten verblasst. Immerhin wussten 60 %, dass Advent „Ankunft“ bedeutet. Aber die Gurke am Baum? Ein Rätsel für die meisten.

Die Moral der Weihnachtsstudie
Weihnachten in Deutschland ist ein Mix aus Tradition, Konsum und ironischem Augenzwinkern. Solange die Plätzchen stimmen, der Lieblingssong läuft (außer „Last Christmas“, Männer ausgenommen) und der Lichterglanz noch nicht von der Stromrechnung überschattet wird, scheint das Fest der Liebe sicher zu sein.

Die vollständige Studie gibt’s auf der Website von Prof. Dr. Philipp A. Rauschnabel von der Universität der Bundeswehr in München – für alle, die zwischen Lebkuchen und Raclette noch Platz für Wissenschaft haben.

In diesem Sinne: Frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht die Redaktion der Europäischen Sicherheit & Technik! Wir freuen uns, Sie alle auf der anderen Seite von Silvester wiederzusehen!

Redaktion