Im Auftrag der Bundeswehr hat Rheinmetall mit dem Mobile Combat Training Center (MCTC) „Legatus“ einen erfolgreichen Test der Daten- und Funkverbindungen zwischen den beiden Ländern durchgeführt. Wie das Unternehmen am 20. Dezember mitgeteilt hat, kamen dabei in Litauen und in Deutschland mobile Containerlösungen zum Einsatz.
Für die Live-Simulation wurde bereits eingeführte und bewährte Live-Simulationstechnik aus dem Gefechtsübungszentrum Heer der Bundeswehr in Letzlingen/Altmark als Basis genutzt. Ziel war es, mit modernster Live-Simulation eine vollumfängliche Verbindung zwischen Deutschland und Litauen herzustellen und zu betreiben, schreibt Rheinmetall. Dabei habe sich das Vorhaben auf die Ressourcen des Gefechtsübungszentrums im Reachback-Verfahren (Service/Auswertung) abgestützt. Der erfolgreiche Test habe somit auf eine Unterstützung der Kräfte der Bundeswehr direkt an der Ostflanke der NATO gezielt.
Durchführung der Live-Simulation
Das Vorhaben wurde im November 2024 durchgeführt. Dabei sollten die technischen Lösungen für die Truppe in Litauen möglichst realitätsnah simuliert werden, um optimale Trainingsbedingungen zu schaffen und die deutschen Streitkräfte bestmöglich vorbereiten. Der Truppe in Litauen standen nahezu alle im Gefechtsübungszentrum des deutschen Heeres etablierten technischen Funktionsketten, inkl. der Abbildung der Fähigkeiten der Artillerie- und Pionierunterstützung, zur Verfügung. Auf diese Weise will das Deutsche Heer den weltweit einzigartigen qualitativ hochwertigen und bewährten Ausbildungsstandard auch in Litauen zur Verfügung stellen.
Von der individuellen Infanterie- und Fahrzeugtechnik (AGDUS) über die Einsatzkoordination per Truppensprechfunk (VHF) und der Live-Lagekarte innerhalb der Auswertezentrale (EXCON) bis hin zur Eingabe von Übungsunterstützungsoptionen, seien nahezu alle Tests erfolgreich abgeschlossen worden, schreibt Rheinmetall.
Ergebnis
Bei dem angewendeten Reachback-Verfahren wurden die Daten in Echtzeit übertragen und das in Deutschland stationierte Auswertepersonal der Bundeswehr konnte somit live und interaktiv an der Übung teilnehmen und parallel die nachfolgenden After-Action-Reviews vorbereiten. Mit diesem Ansatz war es möglich, die bereits verfügbaren personellen Ressourcen zur Übungsdurchführung und -auswertung optimal zu nutzen.
Dank präziser Echtzeitanalyse und immersiver Simulation können die militärischen Anwender direkt aus ihren Erfahrungen lernen und ihre taktischen Fähigkeiten kontinuierlich verbessern.
„Rheinmetall hilft, dass unsere Soldaten für die Herausforderungen von heute und morgen bestmöglich ausgebildet sind. … Vorteil ist, dass die bereits im GefÜbZH eingeführte Systemtechnik marktverfügbar ist und sie somit schnell in Litauen eingesetzt werden kann“, führt Maik Nienaber, Leiter Systemtechnik Vernetzte Ausbildungssysteme, aus. „Der Anschaltversuch war ein wesentlicher Meilenstein, um zu überprüfen, wie die in Litauen stationierten Kräfte zukünftig mit modernster Livesimulationstechnik unterstützt werden können.“
„Die Qualität der Ausbildung und der eingesetzten Technologien im Gefechtsübungszentrum Heer ist weltweit führend. Durch die erfolgreich getestete Reachback-Funktion wurde nachgewiesen, dass ein Rückgriff auf die Ressourcen und die Expertise des Gefechtsübungszentrums auch für die Ausbildung der an der Nato-Ostflanke stationierten Kräfte möglich ist“, ergänzte Oberstleutnant Michael Engel, Leiter Gruppe Grundlagen Gefechtsübungszentrum Heer.
Redaktion / gwh