Litauen ist in den Rahmenvertrag zur Beschaffung von Leopard 2 A8 vom 25. Mai 2023 als weiterer Besteller eingetreten. Am 19. Dezember hat das BAAINBw im Auftrag des litauischen Beschaffungsamts (DMA – Defence Materiel Agency) mit KNDS Deutschland die Lieferung von 44 Kampfpanzern Leopard 2 A8 vereinbart. Damit baut Litauen erstmals in seiner Geschichte eine Panzerwaffe auf und wird der 23. Nutzerstaat des Leopard 2 Systems, schreibt KNDS Deutschland in einer Mitteilung. Das Auftragsvolumen wurde mit rund 950 Millionen Euro angegeben und beinhalte ein umfassendes Ersatzteil- und Logistikpaket.
Der Vertragsunterzeichnung vorausgegangen war die Unterzeichnung einer sogenannten Purchase Confirmation durch die litauische Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė für die Beschaffung der Kampfpanzer im Beisein von Verteidigungsminister Boris Pistorius am 16. Dezember in Bonn (ESuT berichtete).

Bedeutung der gemeinsamen Beschaffung der Leopard 2 A8
Als erste Nation habe Litauen das Vorhaben, zusammen mit der Bundesrepublik Deutschland den Kampfpanzer Leopard 2 A8 im Rahmen des sogenannten Common Procurement Agreements zu beschaffen, umgesetzt und somit einen wesentlichen Beitrag zur gemeinsamen Verteidigungsfähigkeit Europas geleistet, ordnete KNDS den Vorgang ein. Weitere Staaten (z.B. Tschechien, die Niederlande und Kroatien) planen, diesem gemeinsamen Beschaffungsprojekt beizutreten.
Litauen will mit dem bisher größten Beschaffungsprojekt des Landes eine schlagkräftige Panzertruppe aufbauen, die zusammen mit der geplanten Beschaffung von Schützenpanzern CV90 einen Großverband aufstellen, der neben der deutschen Kampftruppenbrigade zur Landes- und Bündnisverteidigung beitragen soll.
Technische Merkmale
Die litauische Armee werde den Leopard 2 Kampfpanzer in seiner modernsten Version erhalten, schreibt KNDS. Wie schon für Norwegen und Deutschland, werde der komplett neu gefertigte Leopard 2 A8 unter anderem mit dem aktiven Schutzsystem APS TROPHY ausgerüstet. Damit verfüge er über den modernsten und effektivsten 360° Schutz gegen schultergestützte Panzerabwehrraketen und Drohnen.
Der Panzer ist vollständig digitalisiert und stützt sich auf eine moderne elektronische Architektur ab.
Netzwerk für die Produktion der Leopard 2 A8
KNDS wird sich in der Vertragsdurchführung auf zahlreiche Unterauftragnehmer abstützen. Dazu gehören u.a. Rheinmetall Landsysteme, Eurotrophy, Rolls Royce Solutions, Hensoldt Optronics, Renk, Vincorion, DST Defence Service Trac, ZF Friedrichshafen und ATM Computer Systeme sowie aus Griechenland Mytilineos Metka und Hellenic Defence Vehicles.
KNDS hat keinen Lieferzeitraum genannt. Ursprünglich war die Lieferung bis 2034 geplant. Litauen will jedoch die Einführung der Kampfpanzer mir Deutschland synchronisieren. Die deutsche Kampftruppen-Brigade, die derzeit aufgebaut wird, soll die Leopard 2 A8 im Zeitraum Ende 2025 bis Mitte 2026 erhalten.
Redaktion / gwh














