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Am 29. November hat Rheinmetall in Litauen Verträge abgeschlossen, die den Bau einer modernen Fertigungsanlage für 155mm Artilleriemunition in der litauischen Gemeinde Baisogala, ca. 150 km nordwestlich von Vilnius, einleiten. Im Beisein der Premierministerin Litauens, Ingrida Šimonytė, der litauischen Wirtschafts- und Innovationsministerin Aušrinė Armonaite und des litauischen Verteidigungsministers Laurynas Kasčiūnas wurden u.a. ein Landpachtvertrag sowie ein Liefervertrag für 155mm-Munition unterzeichnet.

Vor fünf Monaten hatten Rheinmetall und Armonaite in einer Vereinbarung die Ansiedlung des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall in Litauen geregelt (ESuT berichtete). Nach Zuerkennung des Status der „staatlichen Bedeutung“ gelten Rheinmetall zufolge für das litauische Kompetenzzentrum für Munition besondere Investitions- und Geschäftsbedingungen, um den Bau der Anlage zu beschleunigen.

Nach der Vertragsunterzeichnung: Roman Köhne, CEO Rheinmetall Business Unit Indirect Fire (rechts) und Deputy Director National Land Service Dovydas Petraška. Im Hintergrund (v.r.) Laurynas Kasèiûnas (litauischer Verteidigungsminister), Ingrida Ðimonytë (Premierministerin Litauen) und Auðrinë Armonaite (Ministerin für Wirtschaft und Innovation) (Foto: Rheinmetall)

In Baisogala soll auf 240 Hektar eine hochmoderne Fertigungsanlage einschließlich Geschossschmiede und Füllanlage entstehen, schreibt Rheinmetall. Diese werde ab Mitte 2026 ihren Betrieb beginnen und nach ihrer Fertigstellung in der Lage sein, pro Jahr mehrere zehntausend Artilleriegeschosse im Kaliber 155mm herzustellen. Mit einer Investition von 180 Millionen Euro sollen in der Rheinmetall-Werk 150 Arbeitsplätze entstehen. Außerdem sollen Unternehmen vor Ort und die einheimische Wirtschaft werden in die Wertschöpfungskette eingebunden werden.

„Der Dialog zwischen der litauischen Regierung und Rheinmetall basierte vom ersten Tag an auf einem gegenseitigen Verständnis für die Notwendigkeit und Dringlichkeit dieses Projekts. Ich freue mich sehr, dass diese Zusammenarbeit heute den Baubeginn der Produktionsanlage für Artilleriemunition ermöglicht hat“, so Ingrida Šimonytė, Premierministerin Litauens.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Es ist und bleibt unser Anspruch bei Rheinmetall, eine der Säulen der nationalen und internationalen Sicherheitsvorsorge zu sein. Diese langfristige Partnerschaft mit Litauen bestätigt uns darin einmal mehr.“

„Angesichts der wachsenden Sicherheitsherausforderungen müssen wir über Worte hinausgehen und konkrete Schritte unternehmen, um die Verteidigungsfähigkeiten unseres Landes zu stärken“, sagt Aušrinė Armonaitė, Ministerin für Wirtschaft und Innovation.

„Die Ansiedlung der Munitionsfabrik des deutschen Rüstungsunternehmens Rheinmetall in Litauen ist nicht nur im Hinblick auf die Entwicklung der Rüstungsindustrie von Bedeutung, sondern wird auch den Bedarf unserer Streitkräfte decken“, so Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas.

Der Bau des Munitionswerks in Litauen steht im Zusammenhang mit der Rheinmetall-Strategie zum Aufbau eines europäischen Netzwerks zur Produktion insbesondere von stark nachgefragter 155mm-Artilleriemunition. Dazu gehören u.a. neue Munitionsfabriken in Deutschland, Ungarn, der Ukraine und der Ausbau der Fertigung in Spanien nach Übernahme von Expal.

Redaktion / gwh