In der am 20. November aktualisierten Liste der Bundesregierung über Unterstützungsleistungen für die Ukraine dominieren Unterstützungsfahrzeuge und Drohnen. Demnach hat die Auslieferung von minengeschützten MRAP-Fahrzeugen (Mine Resistant Ambush Protected ) in den zurückliegenden vier Wochen auf 47 Stück zugenommen. Insgesamt hat die FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft 73 von 400 geplanten ausgeliefert.
Aus dem gleichen Haus kommen drei (von jetzt 57) Minenräumpanzer WiSENT 1 (auf Basis Leopard 1) und drei Miniräumpflüge, deren Zahl auf 61 angewachsen ist.
Für den Schwerpunktbereich Artillerie wurden weitere vier Panzerhaubitzen 2000 (aus Industriebeständen) geliefert im Verbund mit 41.000 Schuss 155mm-Munition. Außerdem wurden sieben Waffenanlagen M109 155mm übergeben, offensichtlich als Ersatzteilpaket. Die Ukraine hat 90 M109 aus US-Lieferungen im Bestand.
Im zweiten Schwerpunktbereich Luftverteidigung wurde nur ein Luftraumüberwachungsradar TRML-4D von Hensoldt geliefert. Allerdings steht das sechste IRIS-T SLM-System auf die Lieferliste noch für dieses Jahr. Neu aufgenommen unter „in Vorbereitung“ wurde zwei weitere FlaKPanzer Gepard, womit das Paket auf 15 FlaKPanzer anwächst.
Zur Unterstützung der Aufklärung bilden Drohnen einen erheblichen Anteil der deutschen Unterstützung. Im Berichtszeitraum wurden 20 Aufklärungsdrohnen Vector (Quantum Systems) mit Ersatzteilen – neuer Bestand 368 –, zwölf Aufklärungsdrohnen Hornet XR (Granta, Litauen) – neuer Bestand 18 –, 100 Aufklärungsdrohnen RQ-35 Heidrun (Sky-Watch, Dänemark) – neuer Bestand 369 – und 120 Aufklärungsdrohnen Songbird (GermanDrones) – neuer Bestand 139 – geliefert. Neu ist die Lieferung von 60 israelischen Aufklärungsdrohnen Golden Eagle, von denen es auch eine bewaffnungsfähige Version gibt, und von zwei Aufklärungsdrohnen VT-4 Rochen (OptoPrecision).
Angekündigt ohne Terminangabe wurden weitere 75 Vector, 43 Songbird und 270 Heidrun. Außerdem sollen 40 Drohnendetektionssysteme geliefert werden. Auf der Liste stehen als unveränderter Eintrag 4.000 bewaffnete Drohnen. Dazu hat Minister Boris Pistorius erste Lieferungen noch in diesem Jahr versprochen (ESuT berichtete). Die Drohnen sind als KI-Drohnen bekannt und sollen nach eigenen Erkenntnissen von Sky-Watch und Helsing geliefert werden.
Von der Luftlandeplattform Caracal hat die Ukraine die nächsten acht Fahrzeuge erhalten (ESuT berichtete über den Vertrag). Insgesamt sind mit dem Hersteller Rheinmetall 20 Stück im zweiten Los vereinbart. Zum Jahreswechsel waren als erstes Los bereits die ersten fünf Caracal ausgeliefert worden (ESuT berichtete). Deutschland und die Niederlande haben im Juli 2023 bis zu 3.058 Caracal bestellt, die ab 2025 in Serie ausgeliefert werden sollen.
Nicht zuletzt sei noch auf zwei (von jetzt 27) Brückenlegepanzer Biber mit Ersatzteilen, 20 Grenzschutzfahrzeuge (von jetzt 276) und sechs von insgesamt 24 Schwerlastsattelzügen M1070 (Oshkosh) hingewiesen.
Für die Durchhaltefähigkeit wurde Klein- und Mittelkaliber-Munition, Gewehre und sanitätsmaterial geliefert.
Im Ankündigungsanteil der Regierungsliste sind 30 ferngesteuerte Kettenfahrzeuge Gereon RCS neu aufgeführt. Diese unbemannten Bodenfahrzeuge von ARX Robotics sind seit Jahresmitte in der Bundeswehr im Einsatz, u.a. bei der NATO Battlegroup in der Slowakei.
Gewartet wird auf die schon lange angekündigte Auslieferung der ersten Radhaubitze Boxer RCH 155.
Im Übrigen stehen weiterhin Kampfpanzer Leopard 1 A5 (gemeinsames Projekt mit Dänemark und den Niederlanden), Munition für Kampfpanzer Leopard 2 und Leopard 1 und Marder sowie 17 Luftverteidigungssysteme mit Flugkörpern auf der Liste ebenso wie 70 Panzer- und Radhaubitzen einschließlich Munition und Berge- und Pionierpanzer auf der Liste zukünftiger Unterstützung. Neben Kleinkalibermunition, Handwaffen und Logistik-Lkw sind sechs Hubschrauber Sea King Mk 41 eines der schwerwiegenden Projekte.
Gerhard Heiming