Lettland hat sich entschieden, den Schützenpanzer ASCOD in das lettische Heer einzuführen. Das hat das lettische Verteidigungsministerium nach Abschluss des Auswahlverfahrens am 12. November mitgeteilt. Der Mitteilung zufolge setzt das Ministerium die bereits begonnenen Vertragsverhandlungen mit dem Hersteller General Dynamics European Land Systems (GDELS) fort. Die Verhandlungen sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen werden.
Seit Anfang 2023 hat das lettische Verteidigungsministerium nach eigener Angabe mit einer Machbarkeitsstudie und Funktionstests von Infanterie-Kampffahrzeugplattformen Daten über die Einsatzfähigkeit der Plattformen ermittelt. Nach den Funktionstests und Auswertung entsprechend den Einsatzbedürfnissen der Streitkräfte wurde die Auswahl unter Berücksichtigung der Kosten getroffen. Weitere Kriterien waren die Einbindung der lokalen Industrie und die Liefertermine.
„Experten des Verteidigungsministeriums und der Nationalen Streitkräfte haben eine gründliche Analyse durchgeführt, um die für unsere Bedürfnisse am besten geeigneten Kampffahrzeuge auszuwählen, die die Mobilitätsfähigkeiten und die Feuerkraft der Landstreitkräfte erhöhen werden“, betont Verteidigungsminister Andris Spruds.
Alejandro Page, GDELS-Vizepräsident für Programme, kommentierte die Auswahl: „Diese Entscheidung unterstreicht einmal mehr die herausragende Leistungsfähigkeit von GDELS im Bereich der Kettenfahrzeuge. Der ASCOD ist ein hochmodernes Kampffahrzeug, das den komplexen Anforderungen heutiger Einsatzprofile voll und ganz gerecht wird.“
„Der ASCOD wird den lettischen Streitkräften einen deutlichen Fähigkeitszuwachs an Mobilität, Feuerkraft und Schutz bieten und gleichzeitig einen erheblichen Mehrwert für die heimische Verteidigungsindustrie sichern“, so Dr. Thomas Kauffmann, GDELS-Vizepräsident für Global Sales.
In einer Mitteilung vom 15. November hat GDELS die laufenden Verhandlungen bestätigt und beschreibt den ASCOD als modulares Fahrzeugdesign, das auf dem erfolgreichen Common-Base- Platform-Konzept von GDELS basiert. Der ASCOD biete ein großes Innenvolumen bei sehr kompakten Abmessungen und kombiniere überlegene taktische Beweglichkeit mit hervorragendem Minenschutz und modularer Panzerung. Mit dem ASCOD stelle GDELS seinen Kunden ein System mit offener Architektur und in verschiedensten Varianten und Rollen zur Verfügung. Der ASCOD könne eine Vielzahl von Türmen und Waffenstationen unterschiedlicher Anbieter für Kaliber von 25 mm bis 120 mm sowie Panzerabwehrflugkörper aufnehmen. Seine offene Architektur erhöhe die NATO-weite Interoperabilität und die Integration von Subsystemen verschiedener Hersteller.
Der ASCOD ist in einer österreichisch-spanischen Kooperation entstanden und seit 2001 unter den Namen Ulan und Pizarro im Truppendienst ist. Der Schützenpanzer ist bereits in verschiedenen Varianten und Konfigurationen in den Streitkräften von fünf Ländern eingeführt: Spanien, Österreich, Großbritannien, den USA und den Philippinen – insgesamt 1.200 Fahrzeuge in der Nutzung oder unter Vertrag, schreibt GDELS.
Redaktion / jd / gwh