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Verteidigungsminister Boris Pistorius hat am 22. Juli das ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr (ABCAbwKdoBw) besucht. „Wir“, so der Ressortchef im baden-württembergischen Bruchsal, „haben es zu tun mit einer Bedrohung von atomaren, biologischen und chemischen Waffen, die nicht zu unterschätzen ist. Sie ist nicht akut, nicht konkret, aber eine, mit der wir umgehen müssen, wenn es drauf ankommt.“

Dass die Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen zumindest ansatzweise sehr wohl akut und konkret ist, zeigt beispielhaft das im Mai dieses Jahres auf Anordnung des Kremls begonnene und erstmals seit Beginn des Großangriffs auf die Ukraine 2022 durchgeführte Manöver mit taktischen Atomwaffen im Süden Russlands in der Nähe der ukrainischen Grenze. Auch gefällt sich scheinbar Dimitri Medwedew, russischer Ex-Präsident und stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrates, in der Rolle des nuklearen Cassandra-Rufers – zuletzt im Juni.

Minister Pistorius während seines Besuches des ABCAbwKdoBw in Bruchsal (Foto: Bundeswehr/Ines Schröder)

Außerdem hat das US-Außenministerium in diesem Frühjahr erstmals Russland vorgeworfen, unter Missachtung der UN-Chemiewaffenkonvention den Lungenkampfstoff Chlorpikrin wie auch herkömmliches Tränengas einzusetzen, was die ukrainische Seite schon seit Monaten behauptet. „Der Einsatz solcher Chemikalien“, so das State Department, „ist kein Einzelfall und wird wahrscheinlich von dem Wunsch der russischen Streitkräfte angetrieben, die

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