Challenger 3 erstmals öffentlich präsentiert
Auf der Defence Vehicle Dynamics (DVD) hat Rheinmetall BAE Systems Land den Kampfpanzer Challenger 3 erstmals öffentlich präsentiert. Der Challenger 3 ist der leistungsgesteigerte und teilweise neuaufgebaute Nachfolger des veralteten Challenger 2, der ab 1994 an die Truppe ausgeliefert worden ist.
Der Challenger 3 wird von Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL), dem Joint Venture von Rheinmetall und BEA Systems Landsystems, in seiner Fertigungsstätte in Telford (Großbritannien) entwickelt und produziert. Er sei der wirkungsvollste jemals von den britischen Streitkräften eingesetzte Kampfpanzer, rühmt RBSL sein Produkt.
Es handelt sich Rheinmetall zufolge um ein Fahrzeug, welches die Herausforderungen des heutigen Gefechtsfeldes meistern kann. Dabei gewährleiste es den Einsatzwert sowie die Sicherheit und den Komfort der Besatzung. Dies sei u. a. durch den symbiotischen Ansatz bei der Entwicklung erreicht worden, bei dem die RBSL-Ingenieure Seite an Seite mit den Heeresangehörigen arbeiten, um die Parameter des Fahrzeugdesigns und die Anforderungen zu erfüllen.
Kern des anfangs „Challenger 2 Life Extension Project“ (LEP) genannten Vorhabens ist ein völlig neu konstruierter Turm mit der modernsten 120mm-Glattrohrkanone L55A1 von Rheinmetall. Damit kann die gesamte NATO-konforme 120mm-Munition – darunter Wuchtgeschosse oder programmierbare Mehrzweckmunition – genutzt werden. Für die Führung und Feuerleitung wurde eine zukunftsweisende digitale Systemarchitektur (Generic Vehicle Architecture) integriert, die die Netzwerkfähigkeit sicherstellt. Kommandant und Richtschütze verfügen über Tag- und Nachtoptiken.
Die neue modulare Panzerung sei von den weltweit führenden Panzerungsexperten des Defence Science and Technology Laboratory (DSTL) konzipiert und gemeinsam mit DE&S und RBSL entwickelt worden, schreibt Rheinmetall. Aktive Schutzsysteme wie Trophy von Rafael oder MUSS von Hensoldt wurden untersucht.
Zur Verbesserung der Mobilität wurde das Triebwerk leistungsgesteigert u.a. mit einer verbesserten Kühlung. Im Laufwerk tun Hydrogas-Elemente der dritten Generation ihren Dienst.
Mit dem Modernisierungspaket ist ein Kampfpanzer mit hoher Durchsetzungs- und Überlebensfähigkeit entstanden, der das Herzstück der British Army werden wird (Generalmajor Jon Swift OBE). Der Challenger 3 werde neben Ajax und Boxer den Kern der Armoured Brigade Combat Teams der Army bilden und sei für die Kriegsführungsfähigkeit des Heeres und den britischen Beitrag zur NATO von entscheidender Bedeutung.
Insgesamt sind nach Angabe von Rheinmetall 148 Challenger 3 beauftragt. Zwei Prototypen sind in diesem Jahr bereits im Werk von Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL) in Telford vom Band gelaufen. Sechs weitere Fahrzeuge sollen in den kommenden Monaten ausgeliefert werden (ESuT berichtete). Die Erprobung laufe bereits und schreite gut voran. Sie ermögliche es, die Leistungsfähigkeit zu validieren und Verbesserungen vorzunehmen, bevor weitere 140 Fahrzeuge gebaut und an die British Army ausgeliefert werden. Die Lieferung der Kampfpanzer ist für den Zeitraum 2027 bis 2030 vereinbart.
Der Challenger 3 wird von Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL) im Rahmen eines Auftrags im Wert von mehr als 800 Millionen Pfund (umgerechnet 953 Millionen Euro) geliefert.
Redaktion / gwh