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Diehl Defence und Elbit Systems Land (Elbit) haben eine Kooperation im Bereich der Raketenartilleriemunition für PULS und EuroPULS vereinbart. PULS steht für Precise and Universal Launching System, das Mehrfachraketenwerfersystem von Elbit. Diehl weist in einer Mitteilung vom 20. September darauf hin, dass diese Zusammenarbeit dem gestiegenen europäischen Interesse an Raketenartillerie und Deep-Strike-Fähigkeiten Rechnung tragen werde. Im Rahmen dieser Partnerschaft wollen Elbit und Diehl Defence Raketen und fortschrittliche Übungsraketen für PULS und EuroPULS Raketenwerfer liefern, die speziell auf die Anforderungen der europäischen Raketenartillerie im Allgemeinen und die der deutschen Streitkräfte im Besonderen zugeschnitten sind.

Das Raketenartilleriesystem EuroPULS mit seinem achtfach-Werfer wird vorzugsweise auf geländegängigen Lkw beweglich gemacht. (Foto: Elbit Systems)

Nach Angabe von Yehuda (Udi) Vered, General Manager von Elbit Systems Land hat der EuroPULS-Werfer, eine gemeinsame Initiative von Elbit und KNDS Deutschland, zum Ziel, die europäischen sowie die NATO technischen und operationellen Anforderungen zu erfüllen. „Die Kooperationsvereinbarung zwischen Elbit und Diehl Defence ergänzt diese Initiative und wird die Entwicklung und Produktion von Raketenmunition für PULS und EuroPULS-Werfer in Europa ermöglichen sowie gleichzeitig weitere lokale Fähigkeiten, Unterstützung und Versorgung für alle PULS/EuroPULS Mitglieder bereitstellen“, so Vered.

Helmut Rauch, CEO von Diehl Defence, ergänzte: „Diese Vereinbarung ebnet den Weg für Diehl Defence und Elbit, ihr technologisches Know-how und ihre umfangreiche Erfahrung im Bereich der Raketenartillerie in Deutschland und anderen europäischen Ländern einzubringen und wird die Länder in die Lage versetzen, die ständig wachsenden Herausforderungen der modernen Feuerunterstützung zu bewältigen“.

In der Mitteilung verweist Diehl Defence auf mehr als 40 Jahren Erfahrung in der Produktion von MLRS-Raketen, der Entwicklung von gelenkten Raketensystemen und der notwendigen Submunition. Mit den bestehenden Produktionskapazitäten und der hohen Kompetenz in der System- und Subsystementwicklung, sei Diehl Defence nun bereit, gemeinsam mit dem starken Partner Elbit in eine neue Ära der hochpräzisen Artillerieraketen mit großer Reichweite zu starten.

Unterzeichnung des Kooperationsvertrags mit Dany Kaploun (VP International Sales & Marketing; Elbit Systems Land), Ran Kril (EVP International Marketing & BD; Elbit Systems), Helmut Rauch (CEO, Diehl Defence), Gunnar Pappert (Senior Vice President Business Unit Land Systems, Diehl Defence) (Foto: Diehl)

Nach der Abgabe von fünf Mehrfachraketenwerfer MARS II mit Munition an die Ukraine baut die Bundeswehr ihre Fähigkeiten in der Raketenartillerie aus. Dazu ist als schnelle Lösung die Beschaffung von EuroPULS Systemen beabsichtigt. Soweit bekannt, soll ein entsprechender Vertrag im nächsten Jahr geschlossen werden.

Ob allerdings im nächsten Jahr Finanzmittel dafür verfügbar sind, ist zweifelhaft. Das 100 Milliarden Euro Sondervermögen wird noch in diesem Jahr durch Verträge vollständig gebunden. Für 2025 sieht der Haushaltsentwurf der Bundesregierung lediglich 2,8 Milliarden Euro für Beschaffungen vor, von denen ein großer Teil ebenfalls schon jetzt gebunden ist. Überdies muss das Ressort eine globale Minderausgabe von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaften, die praktisch nur aus den Investitionstiteln kommen können. Wenn nicht das Parlament in den laufenden Haushaltsberatungen den Verteidigungshaushalt deutlich erhöht, stehen die Chancen für den Beginn neuer Vorhaben 2025 schlecht.

Redaktion / gwh