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Alle Finanzkennwerte des größten Verteidigungskonzerns Deutschlands, Rheinmetall, sind im zurückliegenden ersten Halbjahr 2024 – wie erwartet – stark gewachsen. Das geht aus dem Finanzbericht des Konzerns zum ersten Halbjahr 2024 hervor, den das Unternehmen am 8. August veröffentlicht hat. Demnach stieg der Umsatz um ein Drittel auf 3,8 Milliarden Euro und das Ergebnis machte einen Sprung um 91 Prozent auf 404 Millionen Euro. 76 Prozent des Umsatzes wurden im Ausland erzielt. Gleichzeitig stieg – durch mehr als verdoppelte Auftragseingänge – der Auftragsbestand 18,6 Milliarden Euro auf 48,6 Milliarden Euro. Das ist fast das Fünffache des Jahresumsatzes. Zur positiven Entwicklung haben alle vier Divisionen des Konzerns beigetragen.

„Der Superzyklus nimmt deutlich an Fahrt auf. Allein im zweiten Quartal 2024 sind wir beim Umsatz um rund 50 Prozent gewachsen und haben das Ergebnis mehr als verdoppelt“, kennzeichnete Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, die Unternehmensentwicklung.

Als Gründe nannte er frühzeitige Investitionen und einen strategischen Plan, mit dem Kapazitäten massiv ausgeweitet werden durch Zukäufe und Neubau von Fabriken im In- und Ausland.

Vehicle Systems, die umsatzstärkste Division, konnte 288 Millionen Euro mehr umsetzen und erzielte 1,3 Milliarden Euro. Dabei verbesserte sich das Ergebnis um 19 Prozent auf 119 Millionen Euro. Der Auftragsbestand ist um fast ein Drittel auf 18.1 Milliarden Euro angewachsen. Als größten Auftrag bisher nannte Rheinmetall den Schweren Waffenträger Infanterie auf Basis des Boxer mit einem Volumen incl. Service von rund 2,2 Milliarden Euro.

Die Division Weapon and Ammunition wächst derzeit am stärksten. Der Umsatz lag mit 1,1 Milliarden Euro fast doppelt so hoch wie im Vorjahr, insbesondere getrieben durch Munitionslieferungen. Das operative Ergebnis stieg auf 206 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Mit einem Zuwachs 13 Milliarden Euro verdreifachte sich der Auftragsbestand auf 19 Milliarden Euro.

Die kleinste Division, Electronic Solutions, trug 671 Millionen Euro zum Konzernumsatz bei. Das ist ein Zuwachs von 28 Prozent. Um fast zwei Drittel stieg das Ergebnis auf 53 Millionen Euro. Der Auftragsbestand ist mit 3 Milliarden Euro mehr als viermal so hoch wie im Vorjahr. Als wesentliche Projekte wurden Skyranger und Sprechsätze mit Gehörschutzfunktion genannt.

Die einzige zivile Division, Power Systems, erzielte mit 1,1 Milliarden Euro eine leichte Umsatzsteigerung von knapp drei Prozent. Das Ergebnis stieg um 54 Prozent auf 57 Millionen Euro. Allerdings hatte im Vorjahr ein IT-Vorfall das Ergebnis gedrückt. Der Auftragsbestand fiel um fast zehn Prozent auf den immer noch guten Wert von 7,9 Milliarden Euro.

Vor dem Hintergrund der guten Halbjahresergebnisse bestätigte Rheinmetall die Jahresprognose. Das Unternehmen will 2024 die Zehn Milliarden Euro Grenze knacken.  Das Ergebnis wird 1,4 Milliarden Euro bis 1,5 Milliarden Euro erwartet.

„So stark sind wir noch nie gewachsen. Auch in den kommenden Jahren erwarten wir jährliche Umsatzzuwächse in der Größenordnung von rund zwei Milliarden Euro“, schätzt Papperger die Zukunftsaussichten des Konzerns ein.

Redaktion / gwh