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Eine weitere Nation rüstet ihre Schützenpanzer CV90 mit dem aktiven Schutzsystem Iron Fist von Elbit Systems aus. Das Unternehmen hat am 8. August über einen Auftrag zur Lieferung von Iron Fist Active Protection Systems (APS) im Wert von 130 Millionen US-Dollar (umgerechnet 119 Millionen Euro) berichtet. Auftraggeber ist BAE Systems Hägglunds, die die Systeme auf dem Schützenpanzer CV90 als Teil eines Projekts eines europäischen Landes installieren wollen. Der Auftrag wird über einen Zeitraum von fünfeinhalb Jahren ausgeführt, d.h. bis 2030.

Der CV90 wird derzeit in Europa von acht Nationen (einschließlich Ukraine) genutzt. Die Niederlande erhält ab 2023 leistungsgesteigerte CV9035 mit integrierten Iron Fist.

Die Slowakei erhält ab 2025 CV90, die zum Teil mit Iron Fist ausgestattet werden. Tschechien hat ebenfalls CV90 bestellt und einen Lieferbeginn ab 2026 vereinbart. Die beiden Länder sind übereingekommen, ihre CV90-Flotten gemeinsam zu betrieben. Daher könnte die jetzige Bestellung der Ausrüstung tschechischer CV90 dienen.

Das Iron Fist APS gilt ein fortschrittliches Hard Kill System, das die Selbstverteidigungsfähigkeiten gepanzerter Plattformen gegen moderne Bedrohungen auf dem Schlachtfeld verbessern soll. Es ist Elbit zufolge das APS der zweiten Generation und zeichnet sich durch hohe Leistung bei geringem Volumen, Gewicht und Energiebedarf aus. Das System biete gepanzerten Plattformen einen 360-Grad-Schutz vor einer Vielzahl von Panzerabwehrbedrohungen wie Panzerabwehrraketen (Anti-Tank Rockets, ATR), gelenkte Panzerabwehrraketen (Anti-Tank Guided Missiles, ATGM), UAS und Loitering-Bedrohungen, sowohl in offenem Gelände als auch in komplexen städtischen Umgebungen.

Iron Fist nutze zweierlei Sensoren, mit denen es die Umgebung auf anfliegende Bedrohungen „abtastet“, schreibt Elbit. Radar und passive Infrarot-Sensoren gewährleisten eine Rundum-Aufklärung. Anfliegende Geschossköpfe werden in Bruchteilen einer Sekunde erfasst, der Werfer entsprechend ausgerichtet und die Flugbahn des Effektors zur Abwehr berechnet. Dieser werde abgefeuert und setze neben dem anfliegenden Gefechtskopf oder dem KE-Pfeil um. Durch die Splitterwirkung oder die Druckwelle werde die Bedrohung unschädlich gemacht oder aber entscheidend ablenkt, so dass das Wuchtgeschoss die Panzerung nicht mehr durchschlagen könne. Ergänzt werde das abstandsaktive „Hard-Kill“ Schutzsystem durch „Soft-Kill“-Fähigkeiten, wie z.B. dem Blenden von IR-Suchköpfen.

Redaktion / gwh