Das Beschaffungsamt der Bundeswehr hat in einer Mehrpartner-Rahmenvereinbarung kürzlich die Herstellung und Lieferung von Munition für das Maschinengewehr 6 (MG6) in Auftrag gegeben, wie das BAAINBw am 5. August mitgeteilt hat. In einer Mehrpartner-Rahmenvereinbarung werden mehrere Bieter, die die wirtschaftlichsten Angebote abgegeben hatten, zu Leistungen verpflichtet.
Die Munition soll dem BAAINBw zufolge in „500er Gurten mit Patronen“ im Kaliber 7,62 mm x 51 geliefert werden. Neben den Patronen mit Weichkern-Geschossen gehören dazu die entsprechenden Gurtglieder, zugehörige Munitionskisten und Packmittel. Der zugrundeliegende Vertrag habe eine Laufzeit von zehn Jahren, um so die Munitionsversorgung und damit die Einsatzfähigkeit bestmöglich und langfristig sicherzustellen.
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte am 3. Juli für die Beschaffung von mehreren Millionen Schuss 452 Millionen Euro freigegeben. Da die Beschaffung zum Teil Ersatz für die Abgabe an die Ukraine ist, kommt der entsprechende Finanzanteil aus der Ertüchtigungshilfe im Einzelplan 60. Im Übrigen erfolgt die Finanzierung aus dem Sondervermögen Bundeswehr. Ab 2028 tritt an dessen Stelle der reguläre Verteidigungshaushalt.
Diese Patronengurte kommen bereits seit 2020 beim MG6 zum Einsatz und haben sich in der Truppe bewährt, wie das BAAINBw schreibt. Die Munition könne für sogenannte Weichziele, also nicht gepanzerte Beschussziele wie Pkw, Lkw, Drohnen oder Transportflugzeuge eingesetzt werden und werde darüber hinaus durch die Bundeswehr im Schwerpunkt für Ausbildungszwecke genutzt.
Nach Angabe des BAAINBw wird das Maschinengewehr MG6 – auch Mini-Gun genannt – in der Bundeswehr bis dato ausschließlich durch die Spezialkräfte genutzt und zählt zu de Klasse der mittleren Maschinengewehre. Bei der Waffe handele es sich um ein luftgekühltes Drehrohr-Maschinengewehr mit einem Rohrbündel zu sechs Rohren und elektrischem Antrieb. Vorteil sei, dass die Rohre aufgrund der Drehung nicht heiß laufen, trotz einer Feuerkraft von bis zu 3.000 Schuss pro Minute.
Das MG6 diene der Bekämpfung von sich schnell bewegenden Zielen auf eine Entfernung von bis zu 1.200 Metern. Neben Hubschraubern (LUH SOF) und Landfahrzeugen (AGF Serval) könne das MG6 auch auf den Schlauchbooten (RHIB-Booten) der Kampfschwimmer oder stationär auf einem Dreibein genutzt werden.
Ein Video über die Nutzung des MG6 ist auf der Webseite der Bundeswehr zu finden.
Redaktion / gwh