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Die AFCEA Fachausstellung gilt als eine der bedeutendsten Fachausstellungen für Informationstechnologie auf dem Gebiet der Verteidigung und öffentlichen Sicherheit. Unter dem Motto „Zeitenwende in der nationalen Sicherheit – Resilienz durch disruptive digitale Lösungen“ kamen am 26. und 27. Juni rund 5.000 Besucherinnen und Besucher aus Bundeswehr und Industrie an 250 Messeständen im World Conference Center in Bonn zusammen. Mittendrin: die BWI. An einem eigenen Messestand zeigte der primäre Digitalisierungspartner der Bundeswehr verschiedene einsatznahe IT-Anwendungen und Experimente, die dabei helfen könnten, die Führungs- und Einsatzfähigkeit der Streitkräfte zu erhöhen.

BWI-Messestand: Einblick in IT-Anwendungen für die Bundeswehr

Auch dieses Jahr waren zahlreiche Besucher aus Bundeswehr und Industrie am BWI-Messestand anzutreffen, um den Dialog zu suchen und praktische Einblicke in einige Kernthemen zu erhalten, die die BWI derzeit beschäftigen:
Die BWI befasst sich intensiv mit dem Thema Cloud, um die digitale Transformation der Bundeswehr voranzutreiben. Diese ist eine Schlüsseltechnologie und Kernelement ihrer künftigen IT-Architektur. Cloud-Technologien bieten im Inland wie auch im Einsatz eine bessere Skalierbarkeit, mehr Agilität, Sicherheit und Robustheit. „Cloud first“ lautet daher die Maxime, weshalb ein Schwerpunkt am BWI-Messestand dieses Jahr auf der privaten Cloud der Bundeswehr (pCloudBw) lag.

Ein weiterer Showcase war das Innovationsexperiment „ROLLT!“, eine für die komplexen Anforderungen von Militärtransporten maßgeschneiderte Routenplanungs- und Navigationsanwendung. Auf Basis von Fahrzeug- und Ladungsspezifika, Regularien, Gefahrgutbeschränkungen sowie aktuellen Infrastruktur- und Verkehrsdaten können Routen automatisiert geplant und geeignete Routen für das jeweilige Fahrzeug gewählt werden. Zudem ist es auf mobilen Endgeräten sowie offline nutzbar, was die Informationssicherheit der Militärtransporte sicherstellt.

Zuletzt gab es auch Einblicke in das 5G Campusnetz. Soldaten und Soldatinnen im Feld sind auf ein zuverlässiges und sicheres Netz vor Ort angewiesen. Das soll das 5G Campusnetz leisten, ein lokal begrenztes Mobilfunknetz mit eingeschränktem Teilnehmerkreis und gesicherten Ressourcen, dessen Parameter auf spezielle Anwendungsfälle optimiert werden können. Das Expertenteam der BWI veranschaulichte eine potentielle Funktionsweise des Netzes anhand eines Use Cases, der telemedizinischen Fernunterstützung: Telemedizin umfasst alle ärztlichen audiovisuellen Versorgungskonzepte. Mit ihr sollen räumliche Entfernungen überwunden werden, indem Ärzte mithilfe einer XR-Brille ortsunabhängig nicht-ärztliches Personal bei der Behandlung von Patienten unterstützen können.

Über den eigenen Messestand hinaus wurden auch an anderen Ständen zwei weitere Projekte mit BWI-Beteiligung präsentiert: Die mobile App „Meine Reserve“ am Stand des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr, die eine schnellere und effizientere Heranziehung von Reservistinnen und Reservisten ermöglichen soll, sowie ein Print3D-Control System. Letzteres soll einen sicheren 3D-Druck an verschiedenen Standorten der Bundeswehr ermöglichen und dabei Schutz vor feindlichen Angriffen bieten.
Erneut konnte sich die BWI im Rahmen der AFCEA 2024 damit als starker Partner der Bundeswehr präsentieren und durch spannende Einblicke und intensiven Austausch über aktuelle und relevante Kernthemen noch näher an die Streitkräfte rücken.

Jochen Reinhardt