Die 2003 in die Bundeswehr eingeführten Spähwagen Fennek erhalten jetzt die dritte modernisierte Version der Beobachtungs- und Aufklärungsausstattung (BAA). Der Hersteller KNDS Deutschland ist kürzlich vom Beschaffungsamt der Bundeswehr mit der Modernisierung beauftragt worden, wie das BAAINBw am 25. Juli mitgeteilt hat.
Demnach werden 30 Spähwagen Fennek 1A2 und 50 Joint Fire Support Team (JFST) Fennek umgerüstet. „Mit dieser Modernisierung steht der Bundeswehr künftig eine an die Einsatzerfordernisse der Landes- und Bündnisverteidigung angepasste Fähigkeit zur Aufklärung und Identifikation zur Verfügung“, so der zuständige Projektleiter im BAAINBw.
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 26. Juni 96 Millionen Euro für die Modernisierung freigegeben. Da die Auslieferung und Integration der BAA II im Zeitraum 2027 bis 2029 erfolgen soll, ist die Finanzierung zunächst aus dem Sondervermögen vorgesehen. Ab 2028 werden Finanzmittel aus dem Kernhaushalt des Einzelplans 14 genutzt.
Die BAA gehört zum Kern der Ausstattung des Fennek. Der Sensorkopf auf einem über drei Meter elevierbaren Mast ist dreh- und neigbar. Für die Beobachtung stehen ein Wärmebildgerät und eine CCD-Kamera zur Verfügung. Die Entfernung von Zielen kann mit einem Laser-Entfernungsmesser bestimmt werden. Neu ist ein Lasertarget-Designator, der lasergelenkte Munition ins Ziel leiten kann. Mit dem elevierten Mast kann die Besatzung die Geräte über Deckungen hinweg einsetzen. Bei Bedarf kann die BAA auch vom Fahrzeug abgesetzt auf einem Dreibein betrieben werden.
Die Bundeswehr hat rund 250 Fennek im Bestand, darunter 50 in der Version JFST. Das Lebensdauerende des Fennek ist absehbar. Daher wird ein Nachfolgemodell derzeit auf den Weg gebracht. Unter dem Namen Korak soll der Nachfolger entwickelt werden. Falls die laufende Ausschreibung erfolgreich verläuft und Finanzmittel bereitgestellt werden können, wird mit einem Entwicklungsvertrag noch in diesem Jahr gerechnet.
Gerhard Heiming