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Die kanadischen Streitkräfte haben mit GM Defense die schnelle Lieferung von 90 leichten taktischen Fahrzeugen (light tactical vehicle, LTV) vereinbart. Dies hat der kanadische Verteidigungsminister Bill Blair am 23. Juli bekanntgegeben.

„Kanadas Engagement für die Sicherheit der NATO und Lettlands ist unerschütterlich. Mit diesem Projekt und anderen wichtigen Investitionen trägt Kanada seinen Teil dazu bei, den multinationalen NATO-Gefechtsverband in Lettland zu einer vollwertigen Brigade auszubauen und damit unsere Verteidigungs- und Abschreckungsposition an der Ostflanke des Bündnisses zu stärken“, sagte Blair.

Nach Angaben von GM Defense GM Defense geht der Auftrag über 90 LTV im Wert von 35,8 Millionen CA$ (umgerechnet 24 Millionen Euro), mit einer Option auf die Beschaffung von bis zu 18 weiteren LTV. Im Vertrag seien auch Schulungen, technische Handbücher und zusätzliche Fahrzeuginhalte enthalten.

Noch in diesem Monat soll Kanada die ersten leichten taktischen Fahrzeuge erhalten. (Foto: GM Defense)

„Wir stellen den kanadischen Streitkräften diese wichtige Fähigkeit innerhalb eines Zeitrahmens zur Verfügung, der ihren dringenden operativen Anforderungen entspricht“, sagte Steve duMont, Präsident von GM Defense. „Wir sehen diesen Auftrag als den Beginn einer langen strategischen Partnerschaft mit den kanadischen Streitkräften, um die taktische Mobilität der Soldaten heute und in Zukunft zu verbessern.“

Die Fahrzeuge sollen im Rahmen der verstärkten Vornepräsenz der NATO (enhanced Forward Presence, eFP) in Lettland in der NATO-Battlegroup in Lettland eingesetzt werden. Kanada, die Rahmennation dieses Großverbandes, baut seine Präsenz in Lettland aus. Die NATO will den Großverband zur multinationalen Kampfbrigade ausbauen.

Der Vertrag mit GM Defense umfasst 36 Fracht- und 54 Mannschaftsfahrzeuge. Die Personentransportvariante ist für Teams von bis zu neun Soldaten ausgelegt, während die Frachtvariante für zwei bis vier Soldaten und größere Ladung ausgelegt ist. Leichte Truppen, die mit einer Kombination aus Fracht- und Personalvariante ausgestattet sind, können Waffen, persönliche Gegenstände und Kampfausrüstung für einen 72-stündigen autarken Einsatz mitführen.

Die ersten fünf Fahrzeuge werden Blair zufolge voraussichtlich noch in diesem Monat in Kanada eintreffen und als Ausbildungsflotte eingesetzt werden. Die erste Kaderausbildung der kanadischen Armee werde voraussichtlich Ende August 2024 beginnen, die restlichen Fahrzeuge werden voraussichtlich Anfang Oktober 2024 in Lettland eintreffen.

Als Hauptnutzer der Fahrzeuge nannte das kanadische Verteidigungsministerium die Infanteriesoldaten der leichten Truppen des kanadischen Heeres. Der LTV-Vertrag sei die erste Phase des LFE-Projekts (Light Forces Enhancement). Im Rahmen des LFE-Projekts werden die leichten Streitkräfte der kanadischen Streitkräfte mit einem neuen, spezialisierten Geländewagen auf Rädern ausgestattet, der schnell verlegbar ist und für Gelände und Bedingungen optimiert wurde, die für mechanisierte Streitkräfte nicht geeignet sind.

Nach der Beschreibung von GM Defense Canada basieren die leichten taktischen Fahrzeuge auf der Mittelklasse-Architektur des Chevrolet Colorado ZR2 und enthalten einen hohen Anteil an COTS-Teilen (Commercial-Off-The-Shelf), einschließlich Chevrolet Performance-Komponenten für verbesserte Geländegängigkeit. Mit einem Gewicht von weniger als 2232 Kilogramm seien die leichten und wendigen taktischen Fahrzeuge luftverladbar und ließen sich dank der Teile, die über die globale Lieferkette von GM erhältlich sind, leicht warten und instand halten. Die leichten taktischen Fahrzeuge seien zuverlässig und einfach zu bedienen und verfügten über aktive und passive Sicherheitsmerkmale, die die Anforderungen der kanadischen Streitkräfte an Leistung und Sicherheit erfüllen.

Redaktion / gwh