Der IT-Dienstleister der Bundeswehr, die BWI GmbH, entwickelt unter dem Namen ROLLT! eine Software, mit dem sich die Routenplanung und die Navigation für Bundeswehrfahrzeuge in Zukunft digital – und damit deutlich einfacher und effizienter gestalten lassen könnte.
Bisher werde die Routenplanung und Prüfung geeigneter Routen für Transportvorgänge überwiegend noch händisch durchgeführt, schreibt die BWI. Das bedeute viel Arbeitsaufwand und führe zu ineffizienter Routenplanung und ungenauen Ankunftszeiten. Zudem gebe es bisher keine digitale Navigationsunterstützung während der Fahrt.
Um das Routenmanagement der Bundeswehr zukünftig zu optimieren, kombiniert die BWI nach eigener Angabe mit ROLLT! intelligentes Routing auf Basis validierter aktueller Daten aus dem zivilen Bereich mit „Positioning Services“ (z.B. GPS). Algorithmen können automatisch die optimale Route auf Basis der in einer Militärfahrzeugdatenbank hinterlegten Fahrzeugspezifika sowie aktueller Infrastruktur-, Straßen- und Verkehrsdaten berechnen. Damit schaffe ROLLT! für die Bundeswehr ein einheitliches, digitales Routenmanagement, das online wie offline auf mobilen Endgeräten genutzt werden könne und für die Truppe einen enormen Mehrwert schaffe.
„Mit ROLLT! haben wir die Möglichkeit, militärische und aktuelle zivile Kartendaten zu verschneiden und ein adäquates, parametrisiertes Routing sowie die Navigationsunterstützung für alle Bundeswehr-Transporte ins digitale 21. Jahrhundert zu führen – insbesondere in Bezug auf die Herausforderungen als Bündnispartner“, erklärt Dr. Sören Schäfer, Senior Innovation Manager des BWI-Experiments ROLLT!.
Die Idee zu ROLLT! kam ursprünglich aus dem Logistikbataillon 161, das ebenso wie das Logistikzentrum der Bundeswehr in die Entwicklung und in das Testing eingebunden war.
Die BWI hat einen ersten einsatzfähigen Prototypen von ROLLT! Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am 17. Juli bei seinem Besuch im Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt vorgeführt.
Die Entwicklungs- und Erprobungsphase von ROLLT! Ist der BWI zufolge bereits abgeschlossen. Die Bundeswehr prüfe aktuell konkrete Einsatzmöglichkeiten für die Anwendung.
Redaktion / gwh