Beschaffung weiterer 105 Leopard 2 A8 genehmigt
Gerhard Heiming
Es war das teuerste Vorhaben in der letzten Sitzung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages vor der Sommerpause. 2,9 Milliarden Euro hat der Ausschuss freigegeben für die beantragte Beschaffung von 105 Kampfpanzern Leopard 2 A8 und Aufwendungen für deren Betrieb bis 2040.
Im Mai 2023 hatte die Bundeswehr einen Rahmenvertrag zur Beschaffung von 123 Kampfpanzern Leopard 2 A8 abgeschlossen und sofort 18 Panzer als Ersatzbeschaffung für die Abgabe an die Ukraine abgerufen (ESuT berichtete). Diese sollen 2025/2026 geliefert werden.
Jetzt können die im Rahmenvertrag als Option vereinbarten 105 Panzer abgerufen werden. Damit bleibt kein Platz mehr für die Beteiligung anderer Nationen, die eigentlich vorgesehen war. Die 105 Panzer sollen nach einem Anlauf mit elf Stück 2027 in Raten von 24 Stück, 36 Stück bzw. 34 Stück in den Jahren bis 2030 geliefert werden. Dafür sind 2,3 Milliarden Euro vorgesehen. Darüber hinaus soll eine Verfügbarkeitsgewährleistung bis 2040 vereinbart werden, die auch im Ausland (z. B. Litauen) greift. Letztere ist noch Gegenstand von Verhandlungen mit dem Hauptauftragnehmer KNDS Deutschland. Die Planung sieht dafür 640 Millionen Euro vor.
KNDS wird sich in der Vertragsdurchführung auf zahlreiche Unterauftragnehmer abstützen. Dazu gehören u.a. Rheinmetall Landsysteme, Eurotrophy, Rolls Royce Solutions, Hensoldt Optronics, Renk, Vincorion, DST Defence Service Trac, ZF Friedrichshafen und ATM Computer Systeme sowie aus Griechenland Mytilineos Metka und Hellenic Defence Vehicles.
Der Leopard 2 A8 ist einer der modernsten Kampfpanzer der Welt. Neben Deutschland hat Norwegen 54 Leopard 2 A8 bestellt. Tschechien ist im Beschaffungsverfahren weit fortgeschritten. Weitere Nationen, u.a. Litauen, Niederlande, haben Interesse angemeldet.
Die deutsche Beschaffungsbehörde hat die Konfiguration Leopard 2 A8 eingeführt, da es sich um einen kompletten Neubau handelt und das aktive Schutzsystems APS Trophy (von EuroTrophy) integriert wird. In die neukonstruierten Wanne und Turm werden die Komponenten optimal implementiert.
Gerhard Heiming