Spätestens mit Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich die 2014 eingeleitete Refokussierung der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik auf die Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) vollzogen.
Der Krieg in der Ukraine führt aber nicht zur früheren, vermeintlich einfacheren Blockbildung zurück. Ganz im Gegenteil: Die globale Sicherheitslage ist komplexer und gefährlicher geworden. Nach dem überstürzten Abzug aus Afghanistan und der Beendigung der Missionen in Mali bietet sich nunmehr die Chance, aus der Vergangenheit für ein zukünftiges Engagement der Bundeswehr zu lernen. Auch nach der ausgerufenen „Zeitenwende“ ist eine eindimensionale strategische Ausrichtung zu vermeiden.
Auslandseinsätze zur Krisenbewältigung und Konfliktverhütung (KuK) dürfen nicht aus den strategischen Planungen verschwinden.
Historischer Rückblick
Mit Ende des Kalten Kriegs entstand eine multipolare Weltlage, in der zunehmend gravierende humanitäre Krisen auftraten (z. B. Bürgerkriege, Naturkatastrophen oder der internationale Terrorismus). Die internationalen Partner forderten ein stärkeres Engagement von der wiedervereinigten Bundesrepublik ein, was auch Forderungen nach einem militärischen Beitrag deutscher Streitkräfte miteinbegriff. Die Kontroverse, auf

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