Unter den Neuheiten im Bereich geschützter Kampfunterstützungsfahrzeuge präsentiert die FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft bei der Eurosatory 2024 u.a. das Armoured Combat Support Vehicle (ACSV) G5, das mit verschiedenen Missionsausrüstungen mit geringem Aufwand an den jeweiligen Bedarf der Truppe angepasst werden kann.
Dazu wurde das Fahrzeug FFG zufolge bereits in der Konstruktionsphase hinsichtlich der Nutzung unterschiedlicher Rüstsätze auf einer hochgeschützten und äußerst mobilen Fahrzeugbasis ausgelegt. Durch die Anwendung von ISO-Container-Industriestandards können Aufnahmen der verwendeten Module innerhalb weniger Stunden ausgetauscht werden, um dem Fahrzeug neue Einsatzspektren zuzuweisen. Damit ist der ACSV G5 für eine Vielzahl von Aufgaben flexibel einsetzbar.
Die elektronische Ausstattung des Fahrzeugs entspreche der NATO Generic Vehicle Architecture (NGVA) und genüge höchsten Ansprüchen hinsichtlich der elektromagnetischen Kompatibilität (EMV) sowie durch konsequente Rot-Schwarz-Netzwerktrennung auch hinsichtlich der Datensicherheit. Ein CAN-Bus-System ist Grundlage für schnellen Datenfluss zwischen den verschiedenen Fahrzeugkomponenten und erlaubt im Bedarfsfall eine rasche Fehleranalyse.
Im ACSV G5 hat FFG außergewöhnlich effektiven Minenschutz mit einer allgemein sehr robusten Bauweise kombiniert, bei der ein größtmöglicher Anteil von MOTS- und COTS-Produkten zum Einsatz kommt. Das führt nach FFG-Angaben zu einer vielseitigen und zuverlässigen Lösung und – dank eines vereinfachten Wartungs- und Ersatzteilkonzepts – zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis über den gesamten Lebenszyklus.
Neben der Mehrzweckausführung ist der ACSV G5 als All-in-one-Lösung eines Luftverteidigungssystems zu sehen. Kooperationspartner Kongsberg demonstriert auf seinem Stand den ACSV mit Sensorik und Effektoren, die das Fahrzeug zu einem vollständigen hochgeschützten Kurzstrecken-Luftverteidigungssystem macht, das Sidewinder-Raketen als Hauptbewaffnung nutzt. Die Anwendung zeigt die vielfältige Nutzbarkeit des modularen Konzepts des ACSV.
Einen Blickfang bildet der als Minenräumpanzer konfigurierte WiSENT 2. Auf dem Fahrgestell des Leopard 2 hat FFG ein universellen Unterstützungspanzer gebaut, der je nach Missionskit als Pionier-, Berge-, Brückenlege- oder Minenräumpanzer eingesetzt werden kann. Das nach Angabe von FFG weltweit modernste Multifunktionsfahrzeug auf Basis des Leopard-2-Fahrgestells bereits in sechs Leopard-2-Nutzerstaaten verkauft, wo es sich nahtlos in bestehende Wartungs- und Servicestrukturen integrieren ließ. Dank zahlreicher zusätzlicher Ausstattungsmerkmale könne der WiSENT 2 optimal an jede Mission angepasst werden und biete der Besatzung in jeder Lage ein Maximum an Sicherheit, so FFG.
Für die Minenräumrolle ist der WiSENT 2 mit einem Minenräumpflug ausgestattet, der auf der ganze Fahrzeugbreite den Boden in einstellbarer Tiefe durchpflügt und Minen zur Seite neben die Fahrspur ableitet, wo sie unschädlich gemacht werden können. Zudem verfügt das Fahrzeug über eine Minenräumschnur (Mine Clearing Line Charge – MICLIC), mit der durch Sprengladungen schnell eine Gasse durch eine Minensperre geschlagen werden kann. Die erzeugten Minengassen können mit einem integrierten Gassenmarkierungssystem (Lane Marking System – LMS) gekennzeichnet werden.
Mehr als 40 Minenräumpanzer WiSENT 1 – auf Basis des Fahrgestells Leopard 1 – hat FFG in den letzten Jahren in die Ukraine geliefert, wo sie mit Erfolg der Truppe Wege freiräumen.
Redaktion / gwh