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Auf der ILA will Airbus mit dem 1.1-Modell eines unbemannten Wingman das neue Konzept einer Kampfjet-ähnliche Drohne vorstellen, die von einem Piloten in einem aktuellen Kampfflugzeug wie dem Eurofighter kommandiert wird und riskante Missionsaufgaben übernehmen kann, die für rein bemannte Flugzeuge eine größere Gefahr darstellen würden.

Airbus vergleicht das Modell mit einem „Showcar“, das in der Automobilindustrie als Design-Übung verwendet wird. Das Wingman-Modell zeige alle vorgesehenen Fähigkeiten, darunter „Stealth“, die Integration verschiedener Waffen, moderne Sensoren, Konnektivität und Teaming-Lösungen. Wie bei „Showcars“ könne es sein, dass nicht alles, was präsentiert wird, den Weg in die Serienproduktion findet. In dieser Hinsicht werde das auf der ILA Berlin gezeigte Modell als Grundlage und Katalysator dienen, um die Designanforderungen für jede Generation des Wingman weiter voranzutreiben.

Mit einem 1:1-Modell demonstriert Airbus das neue Wingman-Konzept als Designstudie. (Foto: Airbus)

Dem derzeitigen Konzept zufolge soll der Wingman die Fähigkeiten aktueller bemannter Kampfflugzeuge durch unbemannte Plattformen ergänzen, die Waffen und andere Effektoren tragen können.

„Die deutsche Luftwaffe hat einen klaren Bedarf an einem unbemannten Flugzeug geäußert, das mit ihren bemannten Kampfflugzeugen fliegt und ihre Einsätze unterstützt, bevor das Future Combat Air System im Jahr 2040 einsatzbereit sein wird“, sagt Michael Schoellhorn, CEO von Airbus Defence and Space. „Unser Wingman-Konzept ist die Antwort darauf. Wir werden diese Innovation made in Germany weiter vorantreiben und verfeinern, so dass wir der deutschen Luftwaffe eine erschwingliche Lösung mit der erforderlichen Leistung anbieten können, mit der sie die Wirkung und Leistungsfähigkeit ihrer Kampfflugzeugflotte in den 2030er Jahren steigern kann.“

Nach Darstellung von Airbus reichen die Aufgaben des Wingman von der Aufklärung über das Stören von Zielen bis hin zur Bekämpfung von Zielen am Boden oder in der Luft mit Präzisionslenkmunition oder Raketen.

Piloten in bemannten Flugzeugen, die als „Führungsflugzeuge“ fungieren, werden immer die Kontrolle über die Mission haben. Darauf weist Airbus besonders hin. Piloten hätte stets die letzte Entscheidungsbefugnis und profitierten vom Schutz und geringeren Risiko, das die Delegation taktischer Aufgaben an unbemannte Systeme bietet.

Ein weiterer Schwerpunkt sei die kostengünstige Erweiterung der Gesamtkampfmasse, damit Luftstreitkräfte in Konflikten mit der Anzahl ebenbürtiger oder fast-ebenbürtiger Gegner mithalten können.

Redaktion / gwh