Die Bundeswehr hat mit Rheinmetall einen Rahmenvertrag über die Herstellung und Lieferung von bis 1,5 Millionen Nebelhandgranaten DM45 über sieben Jahre bis 2030 abgeschlossen. Das haben das Beschaffungsamt BAAINBw am 22. Mai und der Auftragnehmer Rheinmetall am 27. Mai in ähnlichen Pressemitteilungen bekanntgegeben. Am 22. Mai hat demnach Präsidentin Annette Lehnigk-Emden für das BAAINBw zusammen mit Rheinmetall Waffe Munition den Vertrag unterzeichnet. Die Vereinbarung enthält einen ersten Abruf von 962.860 Handgranaten DM45 im Wert von 67 Millionen Euro, die im Zeitraum von 2024 bis 2027 in etwa gleichen Jahrestranchen geliefert werden sollen. Bedeutend ist, dass bereits für dieses Jahr die Lieferung von ca. 270.000 Stück für rund 18 Millionen Euro vorgesehen ist.
Nach der Billigung des Vorhabens durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am 24. April (ESuT berichtete) erfolgt die Finanzierung der Handgranaten aus dem Sondervermögen Bundeswehr. Bekanntlich ist das Sondervermögen ab Ende 2027 erschöpft. Also muss der ausstehende Betrag von geschätzt 36 Millionen Euro aus dem Kernhaushalt des Einzelplan 14 getragen werden. Bisher ist noch nicht erkennbar, dass der Verteidigungshaushalt entsprechend ansteigen wird.
Die Handgranaten werden nach Angabe von Rheinmetall am Rheinmetall-Standort Silberhütte im Harz (Sachsen-Anhalt) produziert. Mit dem Rahmenvertrag ist eine gleichmäßige Auslastung dieses Betriebs für mehrere Jahre sichergestellt.
Die Nebelhandgranate mit der offiziellen Bezeichnung „Granate, Hand, DM45, 800 g, KM“ ist seit Mitte der 1990er Jahre bei der Bundeswehr in Nutzung, schreiben Rheinmetall und das BAAINBw. Die Nebelhandgranate erzeuge beim Abbrennen ihrer pyrotechnischen Ladung starken Rauch und bilde so eine Nebelwand. Durch die Unterbrechung der Sichtlinie können gegnerische Kräfte getäuscht oder eigene Bewegungen verschleiert werden. Die Nebelhandgranate DM45 erfülle die im Rahmen von Ausbildung, Übung und Einsatz gestellten Anforderungen der Truppe umfänglich.
Redaktion / gwh