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Im Rahmen der Entwicklung des koreanischen Kampfflugzeugs der fünften Generation KF-21 hat der Hersteller Korea Aerospace Industries (KAI) im Mai erstmals den Luft-Luft-Lenkflugkörper IRIS-T (AIM-2000) von Diehl Defence verschossen. Wie Diehl am 17. Mai mitgeteilt hat, wurde der Lenkflugkörper vom bordeigenen AESA-Radar eingewiesen und traf die Zieldrohne erfolgreich. Dieser End-to-End-Test beweise die erste Luft-Luft-Fähigkeit des Kampfflugzeugs und unterstreiche einmal mehr die hervorragende Leistung von IRIS-T. Dieser Testschuss sei ein weiterer bedeutender Meilenstein in Koreas wichtigstem Kampfflugzeugprogramm.

Seit 2017 kooperieren KAI und Diehl Defence eng zur Erreichung dieses Ziels miteinander, schreibt Diehl. Dank der reibungslosen Zusammenarbeit sei den beiden Unternehmen eine weitere erfolgreiche Integration von Europas modernstem Luft-Luft-Lenkflugkörper kurzer Reichweite gelungen.

Vorausgegangen war ein Testschuss eines ungelenkten Flugkörpers vor einem Jahr kurz nach dem Erstflug der KF-21 (ESuT berichtete).  Damit wurde das Abgangsverhalten überprüft.

Diehl wertet den erfolgreichen Live-Verschuss der KF-21 auch als wichtigen Meilenstein für die Erfolgsbilanz des IRIS-T-Programms selbst. Mit der bevorstehenden Integration in die KF-21 beweise IRIS-T einmal mehr seine Kompatibilität sowohl mit bewährten als auch mit modernen Kampfflugzeugen. Erst im Februar 2024 hatten KAI und Diehl Defence vereinbart, mit der Integration von IRIS-T in die FA-50 von KAI zu beginnen. Mit IRIS-T an Bord werden beide Plattformen, KF-21 und FA-50, für anspruchsvolle Einsätze gewappnet sein.

Bildsequenz vom Abschuss der IRIS-T vom koreanischen Kampfflugzeug KF-21 (Fot: via Diehl )

Die IRIS-T sei in wichtige Kampfflugzeugplattformen wie Panavia Tornado, Eurofighter Typhoon, JAS-39 Gripen, F-16, EF-18 und F-5 integriert, schreibt Diehl. Das System sei sowohl bei mehreren NATO-Staaten als auch in Brasilien, Thailand, Saudi-Arabien und Südafrika im Einsatz bzw. beauftragt.

Aktuell machen die Lenkflugkörper IRIS-T in der Version für den Einsatz von landgebundenen Werfern Furore in der Luftverteidigung. Seit 2020 sind erste Systeme mit der Bezeichnung SL (surface launched) in der Truppe. In der Ukraine hat sich die Version SLM für mittlere Reichweite im Abwehrkampf gegen Russland mit hohen Abschusszahlen bewährt. Zwischenzeitlich liegen Bestellungen in zweistelliger Anzahl vor, u.a. auch aus Deutschland, wo das erste System in diesem Jahr ausgeliefert werden soll. Kritisch ist der Nachschub an Munition. Der aktuelle Bedarf ist nahezu unbegrenzt.

Redaktion / gwh